
Bei einer Infoveranstaltung in Grafenschachen präsentierte Soziallandesrat Leonhard Schneemann und Caritas-Burgenland-Direktorin Melanie Balaskovics die Aufteilung der neuen Pflegeregionen.
© Büro LR Schneemann
Pflegestützpunkt-Konzept nimmt Gestalt an
Die Einführung von 71 Pflegestützpunkten soll die Pflegelandschaft im Burgenland grundlegend verbessern. Bei Informationsveranstaltungen in allen Regionen wird das Modell vorgestellt.
Bereits seit 2022 ist der erste Pflegestützpunkt des Burgenlandes in Schattendorf in Betrieb, im Dezember 2024 kam Stinatz hinzu. Zahlreiche weitere Stützpunkte befinden sich gerade in Umsetzung. Mit Kobersdorf, Deutsch Jahrndorf, Unterkohlstätten, Grafenschachen, Gols und Müllendorf biegen fünf weitere Stützpunkt in die Zielgerade.
In den Gemeinden Minihof-Liebau, Trausdorf, Markt St. Martin, Unterwart, Gerersdorf-Sulz, Bocksdorf, Steinberg-Dörfl, Steinbrunn, Wallern, Neudörfl, Mannersdorf, Unterwart, Königsdorf, Inzendorf und Rechnitz erfolgte bereits der Spatenstich zur baulichen Umsetzung. In den Gemeinden Gattendorf und Stadtschlaining sie die Pflegestützpunkte laufen derzeit die Planungsarbeiten.
71 Pflegestützpunkte entstehen
Insgesamt entstehen 71 Pflegestützpunkte. Das Land wurde - nach wissenschaftlicher Evaluierung der vorhandenen Strukturen im Land durch das Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit (EPIG) – in 28 Pflegeregionen mit jeweils 8.000 bis 12.000 Einwohnerinnen und Einwohnern unterteilt.
Neben 28 Hauptstützpunkten entstehen 43 Nebenstützpunkte, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.
Das Pflegestützpunkt-Modell spannt den Betreuungsbogen von Hauskrankenpflege über betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung bis hin zur Pflege- und Sozialberatung.
Umfassendes Angebot unter einem Dach
Jeder Pflegestützpunkt wird vier Kernbereiche abdecken:
- Mobile Pflege und Betreuung: Alle pflegerischen Maßnahmen direkt zu Hause, von der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege über Pflegeassistenz bis zur Heimhilfe.
- Tagesbetreuung: Täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr mit Aktivitätenprogramm und Mittagessen für Personen der Pflegestufen 0-3. Die Landesförderung reduziert den Selbstbehalt auf mindestens 20 Euro pro Tag.
- Wohnen im Alter: Vier betreute Wohnungen pro Stützpunkt (zwei mit 45m², zwei mit 60m² für Paare) für Personen ab 60 Jahren mit Pflegestufe 1-4. Die barrierefreien Wohnungen ab 650 Euro Miete inklusive Grundpaket bieten 24h-Notruf und kostenlosen Zugang zur Tagesbetreuung.
- Kostenlose Pflege- und Sozialberatung: Umfassende Information und Beratung für alle Pflegefragen.
Sechs Trägerorganisationen
Durch die Ausschreibung und Aufteilung der Pflegeregionen auf insgesamt sechs Trägerorganisationen wird künftig pro Region die jeweilige Trägerorganisation als zentraler Ansprechpartner für all diese Leistungen fungieren und auch für die Versorgungssicherheit in dieser Region verantwortlich sein.
Die gesamte nicht-stationäre Versorgung pro Region übernimmt ab 1. April 2026 nur mehr ein Träger. „Damit gewährleisten wir Versorgungssicherheit“, betont Landesrat Leonhard Schneemann: „Jede Burgenländerinnen und jeder Burgenländer, der Pflege und Betreuung benötigt, wird diese auch wohnortnahe erhalten.“