
Die elf Mitglieder des Bundesverbands Elektromobilität betreiben bereits heute 80 Prozent der Ladeinfrastruktur in Österreich und werden ihre rund 2200 E-Tankstellen in dieses Netz einbringen. Damit entsteht Österreichs größtes Stromladenetz für E-Fahrzeuge im öffentlichen Raum.
Foto: WienEnergie_EHM
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Kaufanreiz für E-Autos zeigt Wirkung
Ein Land ohne Benzin- und Dieselautos? Das klingt nach Wunschdenken. Doch in Norwegen könnte dies ab 2025 Realität werden.
In keinem anderen Land fahren so viele elektrisch betriebene Fahrzeuge wie in Norwegen. Der Kauf ist mehrwertsteuerfrei, es gibt zahlreiche Privilegien im Straßenverkehr, wie etwa kostenloses Parken und weitere Steuer-erleichterungen. Auch in Frankreich werden E-Autos massiv subventioniert und auch verkauft: So hatten 2015 über 17.000 französische Neuwagen einen Elektromotor, um 64 Prozent mehr als im Jahr davor. Dieser Tage hat Deutschland nachgezogen und eine Kaufprämie für
E-Autos mit 4000 Euro beschlossen. Das Ziel: Bis 2020 sollen 500.000 E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen fahren.
Elektromobilität in Österreich
Seit 1. Jänner 2016 gelten in Österreich neue gesetzliche Grundlagen. So können rein elektrisch betriebene Autos, die als Firmenfahrzeuge geführt werden, voll von der Vorsteuer abgesetzt werden. Außerdem sind E-Autos, die als Dienstwagen auch privat genutzt werden, von der Sachbezugsregelung vollständig befreit. Diese steuerlichen Vorteile gehen in die richtige Richtung und zeigen bereits Wirkung. So stieg die Zahl der Neuzulassungen im ersten Quartal auf 992 an gegenüber 398 im Vergleich zum Vorjahr. Das ist ein Plus von knapp 150 Prozent. Insgesamt fahren derzeit etwa 6000 E-Fahrzeuge auf Österreich Straßen. Zusätzlich setzt auch der öffentliche Verkehr immer mehr auf sanfte Elektromobilität, etwa mit E-Bussen.
175.000 E-Autos bis 2020. Experten des Umweltbundesamts gehen auch in Österreich davon aus, dass bis 2020 der Bestand von E-Fahrzeugen in Österreich auf rund 175.000 ansteigen wird. Dies würde eine Einsparung von 660.000 Tonnen an CO2-Emissionen durch Elektromobilität bedeuten. Dieses Ziel ist sehr ambitioniert, kann aber nur mit entsprechend finanziellen und steuerlichen Anreizen erreicht werden. Als BEÖ fordern wir daher österreichweit eine Kaufprämie von 5000 Euro für rein elektrische Autos. Die Bevorzugung von E-Autos zur Benützung der Busspur oder Gratisparken sehen wir als BEÖ als wenig wirksam an. Übrigens: Kaufprämien für E-Autos und Fahren mit Strom aus erneuerbaren Energien gibt es in einzelnen Bundesländern wie Vorarlberg, Salzburg und Niederösterreich bereits heute. Und auch Gemeinden können davon profitieren, wenn sie auf klimafreundliche E-Mobilität umsteigen.
ÖHUB: Österreichs größtes Stromladenetz
Anfang des Jahres hat der BEÖ gemeinsam mit der Firma Hubject das Projekt ÖHUB gestartet. Wir wollen damit ein einfaches Stromtanken und Bezahlen in ganz Österreich gewährleisten. Die elf Mitglieder des Bundesverbands Elektromobilität betreiben bereits heute 80 Prozent der Ladeinfrastruktur in Österreich und werden ihre rund 2200 E-Tankstellen in dieses Netz einbringen. Damit entsteht Österreichs größtes Stromladenetz für E-Fahrzeuge im öffentlichen Raum. Als BEÖ haben wir den Grundstein für eine flächendeckende E-Lade-Infrastruktur in Österreich gelegt und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität.
Text: Jürgen Halasz, Vorstand des Bundesverbands Elektromobilität Österreich