
Es braucht mehr branchenübergreifende Kooperationen, um den Blick über den Gartenzaun hinaus zu ermöglichen. Foto: www.Bilderbox.com
Innovationskraft noch ausbaufähig
Würden in Oberösterreich alle Innovationspotenziale ausgeschöpft werden, könnten rund 100.000 neue Jobs entstehen. Das zeigt eine regionalwirtschaftliche Analyse des Linzer Volkswirtschaftsprofessors Friedrich Schneider und von Florian Wakolbinger von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung in Innsbruck.
Beim Thema Innovation wäre in Oberösterreich viel mehr herauszuholen, als das derzeit der Fall ist. Unternehmen und Forschungseinrichtungen müssten sich allerdings stärker vernetzen. Wirtschaftslandesrat Michael Strugl ortet Aufholbedarf bei der Beteiligung an internationalen Forschungsprojekten und bei Unternehmensgründungen, die aus der Forschung heraus zu Stande kommen.
Würden alle Innovationspotenziale in Oberösterreich ausgeschöpft werden, so könnten den Berechnungen zufolge binnen fünf Jahren rund 100.000 neue Arbeitsplätze in den Bereichen Wissenschaft und Technologie geschaffen und das Bruttoregionalprodukt Oberösterreichs um jährlich rund neun Milliarden Euro gesteigert werden.
Förderungen besser koordinieren
Auf dem Weg dorthin gelte es Hemmnisse zu beseitigen. Eines davon sei der in seiner Vielfalt undurchblickbare Förderdschungel. „Es braucht eine bessere Koordination zwischen Bund und Ländern bei den Förderprogrammen“, sagt Schneider. Der Bund müsse Impulsgeber sein und diese Programme in die Obhut der Länder übergeben. Zudem brauche es verstärkte branchenübergreifende Kooperationen, um den Blick über den Gartenzaun hinaus zu ermöglichen.
Die Studienautoren formulierten zwei Szenarien für den Standort Oberösterreich:
- Im Szenario „Top-10“ wird davon ausgegangen, dass es Oberösterreich durch Ausschöpfung der Innovationspotenziale schafft, zu den Top-10 EU-Regionen hinsichtlich Beschäftigung in Wissenschaft und Technologie vorzudringen. Derzeit liegt Oberösterreich diesbezüglich auf Platz 114 von 256 Regionen (Regionen, die ausschließlich Hauptstädte von EU-Staaten umfassen, wurden nicht berücksichtigt). Um die Top-10 zu erreichen, wären knapp 80.000 neue Arbeitsplätze im Bereich Wissenschaft und Technologie nötig.
- Im Szenario „Experten“ wird auf der Basis von Experten-Gesprächen von einem etwas stärkeren Effekt von 110.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen im Bereich Wissenschaft und Technologie aus.