Konferenz Raumbild Vorarlberg
Expertinnen und Experten arbeiteten gemeinsam am Entwurf des räumlichen Entwicklungskonzeptes des Landes Vorarlberg.
© B. Hofmeister

Raumbild soll Grundlagen schaffen

11. April 2018
Das Raumbild Vorarlberg 2030 soll ein strategisches Konzept werden, das Grundlagen für die Entwicklung des Landes schafft. Ziel ist es, Leitlinien und Ziele für den Siedlungsraum, Landschaft und Landwirtschaft, Mobilität, Wirtschaft und Tourismus, Naturräume sowie Freizeiträume abzustecken. Bei einer Konferenz in Feldkirch kamen rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Planung und Architektur sowie zahlreiche Bürgermeisterinnen und zusammen, um den Entwurf des Raumbildes im Detail zu diskutieren.

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser sprach bei der Eröffnung von einem Paradigmenwechsel, der mit der erstmaligen Erstellung eines Landesleitbilds zur räumlichen Entwicklung verfolgt wird. Die bisher anlass- und problemorientierte Planung soll mit einer aktiven, gestaltenden Gesamtplanung ergänzt werden. „So wie das REK (räumliche Entwicklungskonzept) für die Gemeinden soll auch das Land ein Leitbild zur räumlichen Entwicklung bekommen. Ein Novum“, betonte Rüdisser.

Regionale Zusammenarbeit forcieren

Besonders wichtig für die Umsetzung des Raumbildes sei die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit, so der Tenor der Konferenz. Der Austausch zwischen den Kommunen und Regios soll weiter gefördert werden und zu konkreten Vorhaben führen. Dazu zählen etwa gemeinsame Infrastrukturen, Einrichtungen der Daseinsvorsorge aber auch eine verstärkte Verwaltungskooperation zwischen den Gemeindeämtern. Selbst freiwillige Fusionen von Gemeinden sollten nicht ausgeschlossen werden, forderten einige der Teilnehmenden.

Frei- und Naturräume schaffen

Im Bereich der Siedlungsentwicklung wurden die Wichtigkeit von Frei- und Naturräumen in Zusammenhang mit der Verdichtung von Siedlungsräumen sowie die sozialräumliche Bedeutung des Raumbildes betont. Dass gezieltere Siedlungsentwicklung notwendig ist, war ebenso breit akzeptiert wie das Ansinnen zur verstärkten Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Mobilität.

Bodenfonds für Vorarlberg

Zu den weiteren wichtigen Themen der Raumbild-Konferenz gehören der quantitative und qualitative Bodenschutz und die Einrichtung eines Bodenfonds für Vorarlberg, um den Handlungsspielraum der öffentlichen Hand zu erhöhen.

Ob Freiraum-, Wohnquartiers- oder Betriebsgebietsplanung – eine öffentliche Hand brauche auch die richtigen Werkzeuge, so eine häufige Forderung der Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer. Eine aktivere Bodenpolitik wurde deshalb von den Konferenzteilnehmenden vielfach intensiv gefordert. Auch heiße Eisen wie Rückwidmungen wurden diskutiert.

Land muss Umsetzung koordinieren

Ein Anliegen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es, dass die Ziele des Raumbildes auch konkret umgesetzt werden. Dafür sei die Koordination durch das Land zentral. Das Raumbild solle als verbindliches Leitbild des Landes verankert werden.

Das Raumbild, so die Konferenzteilnehmende, soll den Rahmen für die konkreten Entscheidungen und Maßnahmen des Landes bilden und in der Folge auch maßgeblicher Handlungsrahmen für die regionalen Entwicklungskonzepte der Gemeinden (REK) darstellen. Förderungen für Regios und Gemeinden sollten im Sinne des Raumbildes noch stärker an Inhalte und Ziele gebunden werden. Das Land dürfe sich schon trauen, eine strategische Führungsrolle im Bereich der Raumplanung zu übernehmen, so die Botschaft der Konferenz.