© Foto // Komposit. freshidea/stock.adobe.com / ai-generated with Adobe Firefly

Kommunalwirtschaftsforum 2025

Ideen für die Gemeinde von morgen

Inmitten politischer Ungewissheit und einer im Fluss befindlichen Regierungsbildung bleibt eines klar: Gemeinden sind und bleiben die Keimzellen des demokratischen Lebens und die Basis einer funktionierenden Gesellschaft. Während auf nationaler Ebene oft langwierige Entscheidungen getroffen werden, zeigen Österreichs Gemeinden tagtäglich, wie sie trotz Herausforderungen wirtschaftlich effizient arbeiten und die Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger sichern. Doch um die wachsenden Aufgaben in Energieversorgung, Klimaanpassung, Digitalisierung und Ortsentwicklung zu meistern, sind sie auf innovative Lösungen aus der Wirtschaft angewiesen.

Das Kommunalwirtschaftsforum, das vom 8. bis 10. April 2025 im Gut Brandlhof in Saalfelden stattfindet, bietet genau diesen Raum für Innovation und Zusammenarbeit. Unter dem Motto „Gemeinden im Wandel – Ideen für morgen“ treffen einander vom 8. bis 10. April 2025 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Gemeinden und Kommunen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft, um beim mittlerweile 12. Kommunalwirtschaftsforum gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu entwickeln. Die zweieinhalbtägige Veranstaltung bietet Keynotes, Workshops und Podiumsdiskussionen, die sich auf die vier zentralen Themen konzentrieren, die für Gemeinden in Österreich im Jahr 2025 von besonderer Relevanz sind.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in Gemeinden

Die Energiewende bleibt eine zentrale Herausforderung für österreichische Gemeinden. Angesichts volatiler Energiepreise und der Notwendigkeit, den CO₂-Ausstoß drastisch zu reduzieren, sind innovative Lösungen gefragt. Bereits jetzt setzen viele Gemeinden Projekte wie Fotovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern, energieeffiziente Beleuchtungssysteme und den Ausbau von Nahwärmenetzen erfolgreich um.

In Österreich sind bereits viele Gemeinden Teil von Energiegemeinschaften, die erneuerbare Energien effizient nutzen und lokal produzieren. Die Teilnahme an solchen Gemeinschaften reduziert nicht nur Energiekosten, sondern stärkt auch die regionale Wirtschaft. Zusätzlich zeigt sich, dass Gemeinden, die frühzeitig in nachhaltige Energielösungen investieren, langfristig unabhängiger von internationalen Energiemärkten werden.

Kommunalwirtschaftsforum
Am KWF treffen Gemeinden auf Wissenschaft und Wirtschaft. 

Ein weiteres wichtiges Thema ist die energetische Sanierung kommunaler Gebäude. Schätzungen zufolge können Gemeinden allein durch verbesserte Dämmung, den Austausch alter Heizsysteme und den Einsatz intelligenter Energiemanagementsysteme bis zu 30 Prozent ihrer Energiekosten einsparen. Solche Maßnahmen tragen nicht nur zur Senkung der Betriebskosten bei, sondern verbessern auch das Raumklima und erhöhen den Komfort für die Nutzerinnen und Nutzer dieser Gebäude.

Beim Kommunalwirtschaftsforum erfahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie diese Technologien nicht nur einsetzen, sondern auch finanzieren können. Förderprogramme bieten attraktive Möglichkeiten zur Unterstützung solcher Projekte. Welche davon für Gemeinden auch im Jahr 2025 noch abrufbar sein werden, bleibt spannend. Expertinnen und Experten zeigen praxisorientierte Beispiele und neue Wege zur Zusammenarbeit, etwa beispielsweise in Form von interkommunalen Energiepartnerschaften. 

Energieeffizienz ermöglicht es Gemeinden, langfristig Kosten zu sparen. Gleichzeitig stärken Nachhaltigkeitsprojekte die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Gemeinde. Nicht zuletzt müssen Gemeinden nationale und EU-weite Klimaziele erfüllen, wodurch innovative Projekte unverzichtbar werden.

Klimapolitik, Krisenmanagement und Resilienz

Das Jahr 2024 war in Österreich das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut GeoSphere Austria lagen die Temperaturen im Tiefland und auf den Bergen um 1,8 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Periode 1991 bis 2020. 

Von Hitzewellen über Hochwasser bis zu Energiekrisen – die Auswirkungen des Klimawandels und globaler Krisen sind in den Gemeinden deutlich spürbar. Resilienz wird daher zum Schlüsselbegriff für zukunftsorientierte Kommunalpolitik. Auf dem Kommunalwirtschaftsforum wird der neueste Stand der Entwicklung betrachtet und diskutiert, Fachleute aus Wissenschaft und Praxis teilen ihre Erkenntnisse darüber, wie krisenfeste Infrastrukturen aufgebaut und Notfallpläne entwickelt werden können.

Gemeinden müssen laut EU-Vorgaben eigene Klimaanpassungspläne erstellen. Diese Pläne beinhalten Maßnahmen wie die Schaffung von Grünflächen zur Hitzeminderung, den Bau von Regenrückhaltebecken zur Vermeidung von Überschwemmungen und die Einführung von Frühwarnsystemen bei Extremwetterereignissen. Gemeinden sollen mit solchen Plänen Schäden durch Naturkatastrophen um bis zu 40 Prozent reduzieren können.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sensibilisierung und Schulung von Gemeindemitarbeiterinnen und Gemeindemitarbeitern und der Bevölkerung. Notfallübungen, Informationskampagnen und die Einbindung der Einwohner in Entscheidungsprozesse tragen wesentlich dazu bei, das Bewusstsein für Klimarisiken zu stärken und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Krisenzeiten zu erhöhen.

Zudem wird am Kommunalwirtschaftsforum mit hochrangigen Experten diskutiert, wie Gemeinden schneller auf Katastrophen reagieren können und welche Rolle die Vernetzung benachbarter Kommunen dabei spielt. Klimaanpassung erfordert proaktive Maßnahmen wie Retentionsflächen oder Hitzeschutzkonzepte. Effiziente Krisenpläne können sowohl die Bevölkerung als auch kommunale Einrichtungen effektiv schützen. Resiliente Gemeinden bleiben selbst in Krisenzeiten handlungsfähig, was ihre Bedeutung enorm steigert. Das Kommunalwirtschaftsforum bietet praktische Einblicke in erfolgreiche Projekte, wie beispielsweise den Ausbau von Hochwasserfrühwarnsystemen in alpinen Regionen oder die Errichtung von kühlenden Grünflächen in städtischen Gebieten.

Kommunale Finanzen und Digitalisierung

Die budgetäre Lage der österreichischen Gemeinden bleibt angespannt, und ohne weitere Reformen droht vielen Kommunen ein Finanzkollaps. Bereits im Mai 2024 meldeten sich zahlreiche Bürgermeister mit Forderungen nach höheren Zuwendungen, da sie den laufenden Betrieb nicht mehr finanzieren konnten. 

Die Entwicklung im Jahr 2024 zeigt deutlich, dass die österreichischen Gemeinden dringend nachhaltige finanzielle Unterstützung und strukturelle Reformen benötigen, um ihre vielfältigen Aufgaben weiterhin erfüllen zu können.

Beim Kommunalwirtschaftsforum zeigen Experten Lösungswege auf, wie man trotz angespannter finanzieller Lage die Herausforderungen in den Kommunen meistern kann.

Markus Tschadek
„Wir haben im Burgenland 19 EEG und eine BEG österreichweit gegründet und betreiben diese seit zwei Jahren.“ Markus Tschadek, ist Abteilungsleiter Interne Governance & Nachhaltigkeitsmanagement bei der Raiffeisenlandesbank Burgenland und einer der Speaker des KWF. Er wird Praxisbeispiele einer regionalen Infrastrukturentwicklung als Beitrag zur Energiewende vorstellen.

Die Digitalisierung bietet Gemeinden nicht nur Chancen zur Effizienzsteigerung, sondern auch zur Kostenersparnis. Doch viele Kommunen stehen vor der Herausforderung, diese Potenziale zu erkennen und optimal zu nutzen. Digitale Behördenservices, smarte Verkehrssysteme oder intelligente Ressourcenplanung zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind.

Der Ausbau des flächendeckenden Zuganges zu schnellem Internet läuft, dies eröffnet Gemeinden völlig neue Möglichkeiten, digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger anzubieten. Durch Einsatz neuester Technologien der Künstlichen Intelligenz wird es ermöglicht, Anträge online einzureichen, Gebühren zu bezahlen und in Kontakt mit der Verwaltung zu treten. Diese Digitalisierung spart nicht nur Zeit, sondern steigert auch die Zufriedenheit der Bürgerinnen.

Beim 12. Kommunalwirtschaftsforum lernen Entscheidungsträgerinnen erfolgreiche Beispiele kennen, etwa wie digitale Verwaltung funktionieren kann. Besonders spannend ist die Frage, wie Gemeinden diese Innovationen auch mit begrenzten Budgets umsetzen können. Durch automatisierte Prozesse sparen Gemeinden Zeit und Ressourcen. Digitale Lösungen stärken außerdem das Vertrauen der Bürgerinnen und machen Gemeinden für junge Familien sowie Unternehmen attraktiver. Fallstudien von Pilotprojekten in ländlichen Regionen zeigen, wie auch kleinere Kommunen von der Digitalisierung profitieren können.

Ortskernbelebung und kommunale Entwicklung

Viele Gemeinden in Österreich stehen vor der Herausforderung, ihre Ortskerne attraktiv zu halten oder wiederzubeleben. Leerstand, Abwanderung und die Konkurrenz großer Einkaufszentren an der Peripherie setzen den traditionellen Zentren zu.

Maßnahmen wie die Umwidmung von Leerständen in flexible Arbeitsräume, die Förderung von Kunst- und Kulturinitiativen sowie die Schaffung autofreier Zonen stehen im Fokus. Daten zeigen, dass Gemeinden mit belebten Ortskernen nicht nur ihre Attraktivität steigern, sondern auch die lokale Wirtschaft um bis zu 30 Prozent ankurbeln können.

Ein innovativer Ansatz, der auf dem Kommunalwirtschaftsforum vorgestellt wird, ist die Integration von Wohn- und Gewerbenutzung in einem Gebäude. Solche gemischten Nutzungskonzepte fördern die Belebung der Zentren und machen sie auch für junge Familien attraktiver. Zudem wird die Rolle von Mobilitätskonzepten diskutiert.

Auf dem Kommunalwirtschaftsforum werden inspirierende Best-Practice-Beispiele vorgestellt. Sie zeigen, wie Gemeinden mit kreativen Konzepten und gezielten Investitionen wieder zu Zentren des sozialen Lebens werden. Dazu gehören Förderungen für Kleinunternehmen ebenso wie die Umgestaltung von Plätzen und Wegen. Attraktive Ortskerne steigern die Lebensqualität und schaffen Identität sowie Lebensfreude. Lokale Unternehmen profitieren von einer belebten Umgebung, und die Gemeinschaft wird durch Treffpunkte und Orte der Begegnung gestärkt. 

Warum das Kommunalwirtschaftsforum?

Das Kommunalwirtschaftsforum bietet nicht nur die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren, sondern auch, sich mit Expertinnen und Experten und Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und von Erfahrungen anderer Gemeinden zu profitieren. 

In den Workshops wird praxisorientiert gearbeitet, die Keynotes liefern inspirierende Denkanstöße, und die Podiumsdiskussionen bieten Raum für kontroverse und spannende Debatten. Der Veranstaltungsort, das Gut Brandlhof, bietet den perfekten Rahmen für konzentrierte Gespräche und Networking in einer einzigartigen Umgebung. Besuchen Sie unsere Website und sichern Sie sich Ihren Platz beim 12. Kommunalwirtschaftsforum. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft unserer Gemeinden! 

Hier geht es zum Kommunalwirtschaftsforum 2025

KWF Logo