Kellergasse Galgenberg
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Handbuch zur Sanierung von Kellergassen erschienen

23. April 2025
Die Kellergassen Niederösterreichs sind weit mehr als bloße Bauwerke – sie sind Ausdruck gelebter Geschichte, identitätsstiftender Orte und Zeugnisse jahrhundertealter Handwerkskunst. „Dass dieses einzigartige Kulturerbe erhalten bleibt, ist dem Einsatz zahlreicher engagierter Menschen zu verdanken, die mit viel Leidenschaft, Wissen und Fingerspitzengefühl daran arbeiten, die Kellergassen zu schützen und wiederzubeleben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Diesen Menschen ist das neue „Handbuch Kellergasse“ gewidmet – ein praktischer Leitfaden für alle, die sich der Sanierung und Pflege von Presshäusern, Kellern und Gassen verschrieben haben. In eindrucksvollen Geschichten wird erzählt, wie Menschen in Niederösterreich die Kellergassen mit neuem Leben füllen, wie sie Traditionen bewahren und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft schaffen. 

Buch als Werkzeug für Gemeinden

Das Handbuch bietet dabei nicht nur Inspiration, sondern auch fundiertes Fachwissen. Es enthält detaillierte Anleitungen für die fachgerechte Sanierung – vom richtigen Mischungsverhältnis für Kalkputz bis zur Erneuerung historischer Dachstühle. 

Auch Gemeinden mit historischen Kellergassen finden praxisnahe Informationen zu Flächenwidmung, Bebauungsplänen und Schutzzonen. So wird das Handbuch zu einem wertvollen Werkzeug für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Bauamtsleiterinnen und -leiter sowie Planerinnen und Planern, die sich für den Erhalt ihrer Ortsbilder einsetzen.

Das Land Niederösterreich unterstützt dieses Engagement auch durch persönliche Bauberatung und gezielte Sanierungsförderungen. Mit dem Baukulturerbepaket werden ortsbildprägende Ensembles gesichert und traditionelles Handwerk gezielt gestärkt. 

Unter dem Titel „Baukulturerbe Niederösterreich“ rückt das Land NÖ künftig generell eine Vielzahl einfacher historischer Objekte in den Fokus: Presshäuser, Lesehöfe, Vierkanter, Stadl. „Diese Gebäude sind identitätsstiftend für Niederösterreich und zeugen davon, wie tief der Weinbau und die Landwirtschaft bei uns verwurzelt sind“, unterstreicht Pernkopf.

Wie fachgerecht saniert wird

Eine fachgerechte Sanierung dieser historischen Objekte beinhaltet immer mehrere Ebenen. Wer auf traditionelle Materialien entsprechend dem ursprünglichen bauhistorischen Zustand zurückgreift, liegt in jedem Fall richtig. 

Wer sanieren will, kann sich auch persönlich beraten lassen. Die Bauberaterinnen und Bauberater des Landes Niederösterreich kommen vor Ort und unterstützen alle, die mehr über die fachgerechte Instandsetzung ihres historischen Objekts wissen wollen. Das Land übernimmt sowohl einen Teil der Sanierungs- als auch der Beratungskosten – vorausgesetzt, die Sanierung wird fachgerecht durchgeführt und der betroffene Keller liegt in einer Schutzzone. 

Für die Presshäuser in den Kellergassen gilt, Kalkputz statt Feinputz zu verwenden und auf Verblechungen, wo es geht, zu verzichten. Aufs Dach gehören Tonziegel – idealerweise die Wiener Tasche – und für Fenster und Türen verwendet man Holz. Allesamt natürliche, einfache Materialien, die gemeinsam den speziellen Charme der Kellergassen ausmachen. 

Das Handbuch Kellergasse kann kostenlos beim Fachbereich für Baukultur der NÖ Landesregierung per Mail bestellt werden: post.bd1-b@noel.gv.at

www.kellergassenmanagement.at

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