Blick auf Weingärten und auf den Neusiedler See
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Gute Stimmung im Nordburgenland

5. Juli 2018
Die Lebensqualität und Entwicklung des Nordburgenlandes werden von den Bürgerinnen und Bürgern der Region überwiegend gut bewertet, die Zufriedenheit mit der Arbeit der Landesregierung ist hoch. Mehrheitlich unzufrieden sind die Nordburgenländer mit der EU; als Problembereiche im Burgenland werden das Angebot an Lehrstellen und Arbeitsplätzen, das Lohn- und Einkommensniveau sowie die Unterstützung regionaler KMU eingestuft. Sicherheit ist den Bürgern weiterhin wichtig, entschieden abgelehnt werden Kürzungen im Gesundheitsbereich.

Die Stimmung in der Region ist gut. 86 Prozent benoten die Lebensqualität im Nordburgenland als sehr gut bis gut, fast ebenso viele (84 Prozent) sagen, es geht etwas weiter im Land, lediglich 11 Prozent verneinen dies. Insgesamt 79 Prozent blicken „sehr optimistisch“ oder „eher optimistisch“ in die Zukunft.

Wohnortnahe Angebote als großes Plus

Die hohe Zufriedenheit der Nordburgenländer mit der Lebensqualität gründet in gut ausgebauten, wohnortnahen Angeboten: 78 Prozent sind mit der hausärztlichen Versorgung sehr bis eher zufrieden, fast gleich hohe Werte verzeichnen die Kindergärten und Schulen - 75 Prozent bzw. 79 Prozent sind sehr bis eher zufrieden.

Das sind die Nordburgenländer mit großer Mehrheit auch mit dem Natur- und Landschaftsschutz (84 Prozent), dem Straßennetz (83 Prozent), der Polizeipräsenz (73 Prozent) und dem Vereinsleben (84 Prozent). Überwiegend zufrieden zeigen sie sich mit den Spitälern (66 Prozent), der Nachmittagsbetreuung (56 Prozent), Weiterbildungsmöglichkeiten (64 Prozent), Angeboten im Pflegebereich (60 Prozent), Öffentlichem Verkehr (59 Prozent) und Leistbarem Wohnen (55 Prozent).

Höchste Zufriedenheitsraten gibt es für die Wohnortnähe der Angebote: „Sehr nah“ bis „ziemlich nah“ sind für 97 Prozent der Befragten die Volksschulen, Kindergärten (95 Prozent), Haus- und Fachärzte (97 Prozent bzw. 76 Prozent), öffentliche Verkehrsmittel (82 Prozent) und Bezirkshauptmannschaften (86 Prozent).

Arbeitsplatzangebot und Einkommensniveau als Kritikpunkte

Weniger gute Noten gibt es dagegen für das Arbeitsplatzangebot – dieses befinden nur 38 Prozent für ausreichend, 46 Prozent für unzureichend –, für die Unterstützung regionaler KMU (39 Prozent eher bis sehr zufrieden, 35 Prozent eher bis sehr unzufrieden), und für das Angebot an Lehrstellen, das jeweils 30 Prozent als ausreichend bzw. nicht ausreichend einstufen. Mit dem Lohn- und Einkommensniveau im Burgenland sind 46 Prozent unzufrieden, 36 Prozent eher bis sehr zufrieden.

Die Ursache sieht Landeshauptmann Hans Niessl darin, „dass wir im Burgenland mit extrem hohem Druck auf dem Arbeitsmarkt und mit Lohn- und Sozialdumping konfrontiert sind. Wir gehen seit Jahren mit aller Kraft dagegen vor und werden das auch weiterhin tun. Und auch mit der burgenländischen Wirtschaft suchen wir das Gespräch und unterstützen unsere KMU, etwa beim ‚Standortdialog Burgenland 2021‘“.

Hohe Zustimmung zu politischen Lösungsansätzen

Hohe Zustimmung gibt es zu politischen Vorhaben und Konzepten in den nördlichen Bezirken, wobei die Bezirksergebnisse je nach Relevanz für die Bevölkerung variieren. So sprechen sich insgesamt 96 Prozent für den Erhalt aller Fachabteilungen am KH Eisenstadt, 84 Prozent für den Erhalt der Unfallambulanz am KH Frauenkirchen und 82 Prozent für den Weiterbestand des KH Kittsee aus. 92 Prozent stimmen zusätzlichen finanziellen Maßnahmen des Landes zur Attraktivierung der Pflege zu Hause zu.

Den Assistenzeinsatz des Bundesheeres als wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit im Burgenland befürworten 85 Prozent, TTIP, CETA und Mercosur in der jetzigen Form lehnen 65 Prozent ab. Erstmals erhoben wurde auch die Meinung zu den neu eingerichteten Akutordinationen; 83Prozent stimmen zu, dass diese eine wichtige Ergänzung für das Gesundheitssystem sind.

Die Umfrage wurde vom Meinungsforscher Peter Hajek im April und Mai 2018 durchgeführt; befragt wurden 1.000 Wahlberechtigte in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt und Mattersburg.