Bürgermeisterinnentreffen im August 2021 in St. Anton an der Jeßnitz.
Bürgermeisterinnentreffen im August 2021 in St. Anton an der Jeßnitz.

Bürgermeisterinnen

Erstmals 200 Frauen an der Spitze der österreichischen Gemeinden

18. Oktober 2021
Mit Margit Wennesz-Ehrlich aus Oslip im Burgenland wurde am 15. Oktober die 200ste Bürgermeisterin vom Gemeinderat gewählt. Damit stehen Frauen derzeit 9,5 Prozent der insgesamt 2.095 Kommunen in Österreich vor.

Vor zehn Jahren lag der Frauenanteil unter den Bürgermeistern mit 119 von 2.357 bei nur 5 Prozent, vor fünf Jahren gab es 146 Bürgermeisterinnen (7 Prozent).

Neue jüngste Bürgermeisterin

Mit Nicole Zehetner-Grasl wurde zudem eine neue jüngste Bürgermeisterin ins Amt gewählt – sie ist 25 Jahre alt und wurde in der Gemeinde Hofkirchen im Traunkreis gewählt. Die Jungbürgermeisterin: „Mir ist es wichtig, die Bedürfnisse von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern im Gemeinderat abzubilden. Daher bemühe ich mich, eine Mischung aus Jung und Alt, Frauen und Männern und vielfältigen Lebensrealitäten für die Kommunalpolitik zu begeistern. Ich will zeigen: Ich bin eine Frau, ich bin 25 Jahre alt und ich traue mir das zu. Bitte traut euch das auch zu – auch wenn die eine oder andere Hürde am Weg liegt.”

Die meisten Bürgermeisterinnen gibt es in NÖ

Zehetner-Grasl ist eine von 47 Bürgermeisterinnen in Oberösterreich. Niederösterreich führt derzeit im Bundesländervergleich mit 75 Bürgermeisterinnen. In der Steiermark gibt es aktuell 22 weibliche Bürgermeister, in Tirol 17 und im Burgenland sind es 14. Kärnten hat derzeit 10 Ortschefinnen zu verzeichnen, nur in Salzburg und Vorarlberg sind es noch weniger mit jeweils 9 und 6 Bürgermeisterinnen. 2022 werden die Karten wieder neu gemischt. Im Februar kommenden Jahres finden in Tirol und im Oktober im Burgenland Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt.

„Wir freuen uns, dass stetig neue Bürgermeisterinnen dazukommen. Natürlich gibt es noch Luft nach oben, doch wie die Zahlen zeigen, sind wir am richtigen Weg“, erklärt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. „Frauen in kommunalen Führungspositionen setzen ein wichtiges Zeichen für die Gleichberechtigung in diesem Land und motivieren auch andere Frauen, sich mehr zuzutrauen. Die Bürgermeisterinnen sind Mutmacherinnen für Frauen in allen Bereichen und sollten in ihren Bemühungen gestärkt werden”, betont er.

Die Gemeindebund-Vizepräsidentinnen Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher und Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner setzen sich seit Jahren dafür ein, Frauen in der Kommunalpolitik zu fördern. Um die Ortschefinnen zu vernetzen und zu stärken, initiierten die beiden gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund das jährliche Bürgermeisterinnentreffen. Die Vizepräsidentinnen unterstreichen: „Es ist unser erklärtes Ziel, noch mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern. Schließlich ist es der Anspruch einer repräsentativen Demokratie, dass alle Bevölkerungsgruppen in den Entscheidungsgremien vertreten sind.”