Karl-Marx-Statue in Rostov von China
Die Marx-Statue in Rostov am Don. Das Monument in Tier ist noch verhüllt.
© Shutterstock/Aleoks

Ein riesiger Karl Marx für Trier

19. April 2018
In der deutschen Stadt Trier wurde eine Karl-Marx-Statue aufgestellt. Die meterhohe Bronzeskulptur ist ein Geschenk der Volksrepublik China anlässlich des 200. Geburtstags des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt.

Die 4,40 Meter große Bronzeskulptur wurde mit einem Gabelstapler auf ein Podest gesetzt. Bis zu den Feiern des 200. Geburtstags des Denkers am 5. Mai bleibt der Riesen-Marx verpackt. Erst dann soll er enthüllt werden.

Beim Aufstellen war lediglich kurz der Kopf der 2,3 Tonnen schweren Statue zu sehen. Mit Unterbau ist das Werk 5,50 Meter hoch. Nachts und an Wochenenden wird es nun bewacht.

Kritiker verurteilen die Annahme des Geschenks aus China. Die Stadtpolitiker sehen das anders. „Karl Marx hat Weltgeschichte geschrieben und ist der bekannteste Trierer“, sagte Baudezernent Andreas Ludwig von der CDU. Das Denkmal sei eine neue Sehenswürdigkeit und solle zur Auseinandersetzung mit Marx anregen - und bedeute keineswegs eine „Glorifizierung von Ideologie“.

„Vor 30 Jahren hätten wir das nicht machen können“, räumt Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) ein. Erst nach dem Ende des Kalten Krieges sei es möglich gewesen, sich „differenziert und mit Abstand“ mit Marx zu beschäftigen. Das Denkmal solle anregen, sich mit Marx und seinem Gedanken-Werk auseinanderzusetzen.

Marx, einer der geistigen Väter des Kommunismus, war am 5. Mai 1818 in Trier geboren worden und verbrachte die ersten 17 Jahre seines Lebens in der Moselstadt im heutigen Rheinland-Pfalz. Zum Jubiläum gibt es in Trier drei Sonderausstellungen und 600 Einzelveranstaltungen.