Digitaler Praxisleitfaden von A-Z für Gemeinden
Im Sinne von Qualität und Nachhaltigkeit eines professionellen kommunalen Wissensmanagements stellt der FLGT ein digitales Nachschlagewerk allen Tiroler Gemeinden als Service kostenlos zur Verfügung. Somit muss nicht jede Kommune das Rad neu erfinden. Die Entscheidungsträger können sich eines umfassenden Best-Practice-Beispiels bedienen und individuell die relevanten Punkte für ihre eigene gemeindeinterne Mitarbeiter-Broschüre anpassen.
Weitergabe von Know-how
Von A wie Allgemeine Umgangsformen bis Z wie Zuständigkeiten bündelt das Werk 125 dienstrelevante Themen und Handlungsfelder. Dadurch soll neuen MitarbeiterInnen der Einstieg in das kommunale Arbeitsleben erleichtert sowie bereits bestehendem Personal ein sinnvolles Handbuch zur Verfügung gestellt werden. Tirols Gemeinden haben, unabhängig von ihrer Größe, als moderne Dienstleistungsbetriebe rund 800 bis 1.000 Gemeindeaufgaben zu erfüllen.
„Wichtigste Ressource für die Erledigung dieses Aufgabenkatalogs der Kommunen zum Wohle der BürgerInnen sind motivierte und informierte MitarbeiterInnen. Die Weitergabe von Know-how, Workflows, Bestimmungen und Gepflogenheiten – extern wie intern – ist essenziell“, so der Initiator, der Landesobmann des Fachverbandes leitender Gemeindebediensteter Tirol, Bernhard Scharmer. Der Jurist ist seit gut 20 Jahren Gemeindeamtsleiter der Marktgemeinde Telfs.
Best Practice – Telfs als Pioniergemeinde
In Telfs findet eine derartige Mitarbeiter-Broschüre bereits seit fast zehn Jahren großen Anklang, was auch die Idee einer überregionalen Edition beflügelte.
„Unsere Telfer Broschüre in Papierform hat österreichweit als Best-Practice viel Beachtung gefunden. Von dem Wissen und der Erfahrung sollen nun alle profitieren. Deshalb haben wir auf Basis unseres Info-Kataloges in monatelanger Arbeit ein tirolweit gültiges Stichwortverzeichnis mit fachlichen Erläuterungen in Kodexform erstellt.“
Das sachlich und attraktiv gestaltete PDF mit Index-Funktion wird allen Tiroler Gemeinden ab sofort kostenlos auf www.flgt.at zur Verfügung gestellt. Mitglieder des FLGT haben Zugang im internen Downloadbereich zu einer adaptierbaren Word-Fassung.
Rechtlicher Anspruch
Die neue Broschüre hat aber auch einen juristischen Hintergrund, was den Servicecharakter zusätzlich erhöht.
Laut § 6a Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz sind die Gemeinden verpflichtet, ihre Bediensteten über die wesentlichen Aspekte ihres Dienstverhältnisses und über interne Betriebsvereinbarungen zu unterrichten.
„Um einen positiven Output von der Belegschaft erwarten zu können, braucht es im Sinne einer erfolgreichen Personalführung neben den üblichen Kriterien auch den entsprechenden Input. MitarbeiterInnen brauchen – und wollen – detaillierte Infos darüber, wie das eigene Unternehmen vor und hinter den Kulissen tickt“, so Scharmer bei der Präsentation im Rahmen der FLGT-Generalversammlung in Mieming. Er bedankte sich außerdem bei seinen Vorstandsmitgliedern sowie bei allen beteiligten Gemeindeamtsleiter:innen, BürgermeisterInnen und kommunalen Fachexpert:innen, die sich mit ihrem Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung in zahlreichen Arbeitssitzungen miteingebracht haben.
Über den FLGT
Der eingetragene Verein FLGT besteht aus einem Team von engagierten Tiroler Gemeindeamtsleiterinnen und -leitern, welche einander in kommunalen Verwaltungsangelegenheiten unterstützen.
Der Fachverband dient als Plattform zur Kommunikation und Weiterbildung der Gemeindeamtsleiter:innen in Tirol. Erklärtes Ziel ist es, vorhandene Synergien zu nutzen und damit die Amtsleiter und somit auch mittelbar die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bei der Verwirklichung der sehr vielfältigen Gemeinde-Aufgaben verwaltungstechnisch zu unterstützen; somit Zeit zu sparen und in Folge die Gemeinde-Verwaltungen noch effektiver für BürgerInnen führen zu können. Ein besonderes Anliegen des FLGT ist die konstruktive Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Landes Tirol, dem Tiroler Gemeindeverband und dem Tiroler Bildungsforum.
FLGT-Vorstand wiedergewählt
In der diesjährigen Generalversammlung gab Landesobmann Bernhard Scharmer einen kurzen Rückblick über die letzte abgelaufene Periode und die vergangenen Projekte, unter anderem die Einführung eines FLGT-Mentoring-Systems oder regelmäßige Bezirkstreffen zum kollegialen Austausch über aktuelle kommunale Themen. Die Vereinsstatuten wurden im Zuge der bevorstehenden Neuwahlen ebenso modernisiert, wodurch virtuelle Sitzungen und Umlaufbeschlüsse per E-Mail zukünftig möglich sind.
Wahlleiter Martin Kapeller, Bürgermeister der Gemeinde Mieming, führte in der Generalversammlung die Wahl des Landesvorstandes und der BezirksleiterInnen nach dem Vereinsgesetz durch. Mag. Bernhard Scharmer und sein Team wurden von den anwesenden Mitgliedern dabei einstimmig wiedergewählt.
Die in der Generalversammlung vorgestellten Ziele und Visionen für die kommende Periode, wie z. B. ein Leitfaden für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen oder die Neuauflage der Berufsordnung, zeigen die Bemühungen des FLGT, die Gemeinden bei ihrer operativen Abwicklung zu unterstützen und den Arbeitsalltag wesentlich zu erleichtern.