Karte vom neuen Kanalsystem

Digitale Hauskanalanlage in Graz

11. August 2015
Die „Digitale Hauskanalanlage“ spart Amtswege, Zeit und Nerven – und bringt außerdem den Datenbestand der Stadt auf neuesten Stand. Das Projekt wurde für den IMPULS Gemeindeinnovationspreis in der Kategorie "Verwaltung" eingereicht.

Brauchte man bisher für die Einreichung eines Bauprojekts samt Kanalanschluss jede Menge Formalitäten und Rennereien, so reicht künftig dank der „Digitalen Hauskanalanlage“ im Idealfall der obligatorische Erstkontakt bei der Holding Graz mit der Überprüfung der Bauplatzeignung am gewünschten Standort – an dem ein Wasser- und Kanalanschluss sowie eine Zufahrt möglich sein müssen. Passen diese Parameter, erhalten die Bauwerber oder deren Vertretung ihre Nutzer- und Passwortdaten, um direkt über die städtische Datenbank ihren Hauskanalanschluss planen und einreichen zu können. Diese Einreichungen werden in zuständigen den städtischen Stellen auf direktem Weg geprüft und im Idealfall freigegeben oder ansonsten mit Änderungsaufforderungen zurückgeschickt – wodurch Fehler ohne weitere Amtswege erkannt und behoben werden können. In vielen Fällen mussten Bauwerber bisher mehrmals im Amt aufkreuzen. Dank der „Digitalen Hauskanalanlage“ kann jetzt alles elektronisch erledigt werden – bis zum positiven Abschluss.

Vorteile für die Stadt



Die Stadt und die Holding Graz wiederum dürfen sich über Erleichterungen bei der Digitalisierung des Katasters über das gesamte öffentliche und private Kanalnetz freuen. Dass das keine Kleinigkeit ist, beweist der Blick auf die Statistik: Knapp 1.700 Kilometer umfasst allein das private Grazer Kanalnetz. Seit Sommer 2014 wird der Bestand, der bisher mühsam im analogen Archiv durchforstet werden musste, digitalisiert – die Übermittlung der Daten durch die Bauwerber und deren direkte Einspeisung in den digitalen Kataster erspart auch hierorts viel Aufwand. Und auch die künftigen Nutzungsmöglichkeiten sprechen für sich: Leitungsauskünfte können ohne mühsames Durchforsten von Aktenbergen erfolgen, grafische Angaben über die Beseitigung von Meteor- und Oberflächenwässer als Parameter für den Versiegelungsgrad eines Bauplatzes sind per Knopfdruck möglich, die Daten können in die hydraulische Berechnung des öffentlichen Kanalnetzes einfließen, und in weiterer Folge ist auch eine örtliche Kontrolle, etwa die Bauüberprüfung durch den Kontrollor, einfach per Tablet-PC digital über das Web-GIS möglich. Kurz: Die Planung, Bewilligung, Kontrolle und Dokumentation erfolgen auf einer interaktiven Plattform. Das spart viel Zeit und Geld.