Bürgermeister-Konvent mit UFGC18 Schriftzug
36 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Europa unterzeichneten den Bürgermeister-Konvent.

Die Urban Global Future Conference in Wien

Mehr als 3000 Bürgermeister, Architekten, Planer, Wissenschafter und Experten aus vier Kontinenten trafen zusammen, um über ihre Ideen für nachhaltige und lebenswerte Kommunen der Zukunft zu diskutieren.

Menschen, die den Wandel vorantreiben, und ihre Visionen und Ideen standen im Mittelpunkt der Urban Future Global Conference, der weltweit größten Konferenz für CityChanger. Rund 230 Speaker aus aller Welt stellten konkrete Projekte vor und teilten ihre teilweise sehr persönlichen Erfahrungen. So berichtete Rui Moreira, Bürgermeister von Porto, davon, wie es durch ein breites Kulturprogramm, das die BewohnerInnen zum Mitmachen animierte, gelang, auch sozial schwächer gestellte Bevölkerungeschichten in die Weiterentwicklung ihrer Stadtteile einzubinden. Dadurch konnten heruntergekommene Viertel in Porto wiederbelebt werden.

Rajendra Singh, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Ganges zu reinigen, und der daher liebevoll auch „Waterman of India" genannt wird, sorgte mit Hilfe der von ihm gegründeten NGO Tarun Bharat Sangh in Rajastan dafür, dass ländliche Gegenden mit Hilfe von traditionellen Regenwasserspeichern wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Gil Penalosa, Gründer der kanadischen NGO 8 80 Cities, betonte in seinem energiegeladenen Vortrag, wie wichtig es sei, Städte für alle zu gestalten. StädteplanerInnen müssen dabei die Bedürfnisse von Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung viel stärker in den Vordergrund stellen als sie es bisher tun.

Auftritt der CityChanger

Die CityChanger sind es, die den Wandel zu lebenswerten Städten vorantreiben und durch ihr Engagement viele Steine ins Rollen bringen. „Um diesen Prozess des Wandels zu beschleunigen, müssen genau jene engagierten Menschen sich vernetzen und voneinander lernen", sagte Gerald Babel-Sutter, Gründer und Programmdirektor der Urban Future Global Conference (UFGC).

Die Konferenz sei der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern und biete dafür den besten Rahmen. Beim Treffen der mehr als 100 Bürgermeister bei der UFGC setzt die Stadt Wien nicht nur mit der Vertragsunterzeichnung ein deutliches Zeichen, sondern nahm im Vorfeld auch mit zahlreichen weiteren Städtevertretern diesbezüglich Kontakt auf.

Letztendlich haben sich 37 Städte – darunter auch Athen, Brüssel, Warschau, Ljubljana oder Innsbruck – verpflichtet, die Bewegung des Covenant of Mayors zu unterstützen. Selbst auferlegtes Ziel der Unterzeichner des Konvents ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 zu unterstützen und gemeinsame Strategien zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu entwickeln. Mit der Unterzeichnung setzten die Städte somit ein starkes Zeichen ihres Commitments für dieses Vorzeigeprojekt, das regionale Akteure dazu motiviert, EU-Ziele umzusetzen.

Highlight „Cities FuckUp Night"*

Im Rahmen der UFGC fand die weltweit erste FuckUp Night für Städteverantwortliche statt. CityChanger aus Gent, Oslo, Stockholm, Vancouver und Wien zeigten auf, dass Projekte nicht immer erfolgreich sind und was man aus dem „Scheitern" lernen kann.

FuckUp-Night
Im Rahmen der UFGC fand die weltweit erste FuckUp Night für Städteverantwortliche statt. CityChanger aus Gent, Oslo, Stockholm, Vancouver und Wien zeigten auf, dass Projekte nicht immer erfolgreich sind und was man aus dem „Scheitern" lernen kann.

Auch Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zog an dem Abend ein persönliches Resümee in Bezug auf die dreijährigen Umgestaltung einer der längsten Einkaufsstraßen Europas, der Mariahilfer Straße. Vassilakou warf dabei einen offenen und auch selbstkritischen Blick zurück auf die Höhen und Tiefen bei der Umsetzung des umstrittenen, letztlich aber sehr erfolgreichen Projekts und sprach dabei vor allem jene Punkte an, die sie heute anders machen würde.

* Bei einer „FuckUp-Night" erzählen gescheiterte „Leader" (Unternehmer oder auch Politiker) vor Publikum ihre Geschichte. Ziel ist es, anderen damit Mut machen. Solche Veranstaltungen sind meist bis auf den letzten Platz gefüllt.