
Gemeindereferent Johannes Tratter. Foto: Land Tirol/Berger
Die Finanzlage der Tiroler Gemeinden
Der jährlich von der Abteilung Gemeinden der Tiroler Landesregierung herausgegebene Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden informiert über die finanzielle Situation der Kommunen, über den Grad der Verschuldung sowie über die Verwendung der Bedarfszuweisungen aus dem Gemeindeausgleichsfonds (GAF).
Gemeindereferent Landesrat Johannes Tratter wertet im aktuellen Bericht besonders die Investitionskraft der Gemeinden als markantes Signal: „Gerade kommunale Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur – immer mehr davon in gemeindeübergreifender Zusammenarbeit umgesetzt – beleben die Tiroler Wirtschaft und Beschäftigung ganz unmittelbar.“
Zahlreiche Gemeinden, besonders viele im ländlichen Raum, stehen heute vor wachsenden finanziellen Herausforderungen. „Bedarfszuweisungen aus dem Gemeindeausgleichfonds – zuletzt über 101 Millionen Euro – helfen bei der Realisierung wichtiger kommunaler Vorhaben. Die Landesregierung steht verlässlich dafür ein, dass auch jene Bürgerinnen und Bürger, die nicht im Zentralraum leben, vergleichbare Lebensbedingungen vorfinden“, unterstreicht Tratter.
Einige Ergebnisse im Detail
Pro-Kopf-Verschuldung
Die Tiroler Gemeinden wiesen im Jahr 2014 eine pro-Kopf-Verschuldung von 1.105 Euro pro Einwohner auf. 2013 erzielten die Tiroler Gemeinden bei einem Vergleich mit den anderen Bundesländern mit 1.099 Euro pro Einwohner den bundesweit geringsten Wert. Der durchschnittliche Österreich-Wert lag bei 1.697 Euro. Im Vergleich dazu betragen die Staatsschulden etwa 38.232 Euro pro Österreicher (Stand Juni 2015). Aktuelle Gemeinde-Vergleichsdaten für das Jahr 2014 aus anderen Bundesländern liegen derzeit noch nicht vor.
Verschuldungssituation der Tiroler Gemeinden
Der Schuldenstand der Tiroler Gemeinden ist leicht gestiegen: von 779,5 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 790,5 Millionen Euro. Vom Höchststand an Finanzschulden im Jahr 2009 mit mehr als 818 Millionen Euro sind die Gemeinden damit noch klar entfernt. Der Situation liegt zudem die durchaus positive Tatsache zugrunde, dass die Gemeinden weiterhin kräftig investieren und damit zur Belebung der Tiroler Wirtschaft und Konjunktur beitragen.
Kräftige Investitionen
Dazu korrespondierend stieg das Volumen der außerordentlichen Haushalte (Investitionen) um fast 15 Prozent an.
Abgabenertragsanteile
Diese wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden ist 2014 gegenüber 2013 um rund drei Prozent gestiegen. Die Einnahmen aus den eigenen Steuern der Gemeinden (Grundsteuer A und B, Kommunalsteuer und sonstige Steuern) sind ebenfalls wie stets in den letzten Jahren, wenn auch etwas flacher, gestiegen.
Kommunalsteuer
Diese bedeutendste ausschließliche Gemeindeabgabe verzeichnete im Jahr 2014 gegenüber 2013 ein Wachstum von 3,9 Prozent – ein deutliches Zeichen für eine starke Tiroler Wirtschaft.