Vor allem die Zahl der Bediensteten in den Lokalverwaltungen nahm zu.
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Mitarbeiterstruktur

Der öffentliche Dienst in Südtirol

13. Februar 2023
Im Jänner 2023 hat das Südtiroler Landesinstitut für Statistik eine Studie zu den öffentlichen Bediensteten herausgegeben. Die in der Publikation veröffentlichten Daten beziehen sich auf den 31. Dezember 2021. Zu diesem Zeitpunkt waren in Südtirol insgesamt 50.693 Personen in der öffentlichen Verwaltung tätig. Der öffentliche Dienst ist damit der mit Abstand größte Arbeitgeber. Der Anteil der öffentlich Bediensteten an den unselbstständig Erwerbstätigen beträgt rund 26 Prozent. Damit ist jeder vierte Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst beschäftigt.

Von den 50.693 öffentlichen Bediensteten arbeiten 43.246 bei den Lokalverwaltungen und 6.212 in den staatlichen Verwaltungen und Sozialversicherungsanstalten. Die übrigen 1.235 Personen sind bei den privatisierten Betrieben mit staatlicher Beteiligung (Staatsbahn und Post) tätig.

Die Bediensteten der Lokalverwaltungen gliedern sich wie folgt:

  • 12.339 Personen arbeiten in der Landesverwaltung: 22 Prozent davon sind Verwaltungsangestellte im engeren Sinn, die übrigen verteilen sich auf Straßendienst, Landesschulen, land- und forstwirtschaftliche Dienste und andere mehr.
  • 10.035 Personen sind im Sanitätsbetrieb beschäftigt.
  • 9.435 Personen unterrichten an den staatlichen Schulen.
  • In den Gemeinden sind 4.624 Personen angestellt.
  • Die Bezirksgemeinschaften beschäftigen 2.184 Personen.
  • Weitere 4.629 Personen stehen bei anderen Lokalverwaltungen im Dienst, dabei handelt es sich vorwiegend um Angestellte der Sozial- und Fürsorgekörperschaften.

Weniger Bedienstete in staatlichen Verwaltungen, mehr in Lokalverwaltungen

Die Anzahl der Bediensteten der staatlichen Verwaltungen hat in den letzten Jahren abgenommen. Die Mehrheit davon ist in den Ministerien, insbesondere bei Polizei und Militär beschäftigt. Von den 6.212 Beschäftigten der staatlichen Verwaltungen sind 5.220 Männer und 992 Frauen.

Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Bediensteten in den Lokalverwaltungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Zu einem großen Teil ist dies auf die Zunahme von Teilzeitbediensteten zurückzuführen.

Mit 42 Prozent ist der Anteil der Teilzeitbediensteten in den Lokalverwaltungen fast doppelt so hoch wie jener der gesamten Erwerbstätigen. Der Großteil der Bediensteten mit Teilzeitverhältnis sind Frauen.

Anders als bei den staatlichen Verwaltungen, sind fast 75 Prozent der Bediensteten der Lokalverwaltungen weiblich. Der höchste Anteil an Frauen findet sich in den Bezirksgemeinschaften, den Schulen sowie im Sanitätsbetrieb und den Fürsorgeeinrichtungen. Anteilsmäßig weniger Frauen werden mit rund 60 Prozent in den Gemeinden registriert. Der Anteil von Frauen in der Landesverwaltung liegt bei 70 Prozent.

Einstufungen

Analysiert man die Einstufung der Bediensteten der Lokalverwaltungen ergibt sich folgendes Bild. In der Landesverwaltung und den Gemeinden sind die meisten Bediensteten in der sechsten Funktionsebene eingestuft. Dabei handelt es sich vorwiegend um Verwaltungsberufsbilder, für die der Abschluss einer Oberschule notwendig ist.

Im Sanitätsbetrieb hingegen überwiegen die Bediensteten in der siebten Funktionsebene und das Berufsbild des Krankenpflegers. In den Bezirksgemeinschaften ist die fünfte Funktionsebene stark vertreten, darin finden sich die Bediensteten in den Betreuungsberufen.

Mit 68 Prozent ist der Sanitätsbetrieb auch die Verwaltung mit dem höchsten Anteil an Bediensteten der siebten, achten und neunten Funktionsebene. In der Landesverwaltung sind 37 Prozent der Bediensteten in der siebten Funktionsebene und höher eingestuft und haben somit einen mindestens dreijährigen Hochschulabschluss. Das Schlusslicht in dieser Hinsicht bilden die Gemeinden mit gerade einmal 12 Prozent.

Der Großteil der Gemeindebediensteten ist in der sechsten Funktionsebene eingestuft, weit abgeschlagen folgt die vierte Funktionsebene.

Von den männlichen Gemeindebediensteten sind die meisten in der vierten Funktionsebene eingestuft, die meisten Frauen finden sich in der sechsten Funktionsebene. Das häufigste Berufsbild bei den Männern ist das des spezialisierten Arbeiters, bei den Frauen ist das gängigste Berufsbild das der Verwaltungsassistentin.