Südtiroler Landtag
Der Südtiroler Landtag hat 35 Mitglieder.
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Südtirol

16 Parteien kandidieren für den Landtag

27. September 2023
Am 22. Oktober 2023 wird der Südtiroler Landtag neu gewählt. Um die 35 Sitze bewerben sich 16 Parteien und insgesamt 488 Kandidatinnen und Kandidaten. Das sind zwei Parteien und 66 Kandidaten mehr als bei der Wahl vor fünf Jahren.

So viele Parteien gab es zuletzt bei der Landtagswahl im Jahr 1993. Damals bewarben sich zehn italienische und sechs deutsche Parteien um einen Sitz im Südtiroler Landtag. Heute ist das Verhältnis beinahe umgekehrt, was auf eine Zersplitterung der deutschsprachigen Parteienlandschaft zurückzuführen ist.

Mit der Südtiroler Volkspartei, dem Team K, den Grünen, der Südtiroler Freiheit, den Freiheitlichen, Enzian, Südtirol mit Widmann, JWA und Vita stellen sich gleich neun Parteien aus dem deutschsprachigen Lager der Wahl. Vier davon, nämlich Enzian, Südtirol mit Widmann, JWA und Vita treten zum ersten Mal an. Auf italienischer Seite stellen sich sieben Parteien der Wahl. Neben den alteingesessenen Parteien von Lega, Partito Democratico, Fratelli d’Italia, Forza Italia und Movimento 5 Stelle gibt es mit Centro Destra und La Civica auch zwei neue Listen.

Von den 16 zur Wahl zugelassenen Parteien stellen acht Parteien (SVP, Team K, Grüne, JWA, Lega, Partito Democratico, Fratelli d’Italia, Centro Destra und La Civica) die größtmögliche Anzahl von Kandidaten, nämlich 35. Sieben Parteien konnten die Listen nur teilweise füllen, und zwar Movimento 5 Stelle (34), Südtiroler Freiheit (30), Freiheitliche (28), Enzian (23), Südtirol mit Widmann (22), Forza Italia (20) und Vita (16).

Von den 488 Kandidaten sind 290 Männer und 198 Frauen. Damit sind rund 40 Prozent der Kandidaten weiblich. Laut Wahlgesetz muss mindestens ein Drittel der Kandidaten einer Liste dem anderen Geschlecht angehören. Wird die gesetzliche Quote nicht erreicht, müssen anteilsmäßig Plätze auf der Liste frei bleiben.

Deutschsprachige sind zersplittert

Mit La Civica, Grünen, Freiheitlichen und Vita gibt es vier Listen, die von einer Frau angeführt werden. Die letzten drei haben sogar eine weibliche Doppelspitze. Die Partei mit den meisten Kandidatinnen sind die Grünen. 17 von 35 Bewerbern sind weiblich.

Keine Partei hat so viele Bürgermeister auf der Liste wie die Südtiroler Volkspartei. Sage und schreibe 13 ehemalige und amtierende Bürgermeister finden sich auf der Liste. Neben den bisherigen Abgeordneten Kompatscher, Schuler, Noggler und Locher drängen auch die Bürgermeisterinnen von Laas und St. Martin in Passeier sowie die Bürgermeister von Brixen, Kurtinig, Lana, Ritten und Prettau in den Südtiroler Landtag. Dazu kommen der Vizebürgermeister von Bozen und der ehemalige Bürgermeister von Brenner.

Den Wählerinnen und Wählern fehlt es bei den anstehenden Wahlen also nicht an Alternativen und für Spannung ist gesorgt. Die große Frage wird sein, wie sehr die Zersplitterung im deutschen Lager der Südtiroler Volkspartei schadet.