Snowboarding während Corona
Wird der Pistenspaß in Tirol dem Virus zum Opfer fallen?

Coronavirus in Tirol im Herbst 2020

In Tirol hängt jeder dritte verdiente Euro mit dem Tourismus zusammen. Diese Einnahmen kommen vor allem vom Wintertourismus. Seit wir alle in der weltweiten CoVid-19-Pandemie stecken, bangt Tirol der Wintersaison 2020/21 entgegen. Wie wird sich die der Tourismus zumindest teilweise vor Corona retten lassen? Jetzt im Herbst beginnt schon der Auftakt zu diesem harten Winter.

Schnee fällt ausreichend in den Bergen Tirols. Das ist aber vielleicht die einzige gute Nachricht, die in Tirol derzeit wirklich als halbwegs verlässlich gilt. Im Hinblick auf Corona und auf die Buchungsauslastung herrscht seit Sonntag, 27. 09. 2020, sehr viel Unruhe im heiligen Land Tirol.

Corona-Reisewarnungen wurden für Tirol ausgesprochen

Zahlreiche touristisch relevante EU-Staaten haben Tirol am vergangen Wochenende auf ihre rote Liste gesetzt. Diese Corona-Gebietswarnungen hatten sofort einen faktischen sowie einen psychologischen Effekt. Zum einen müssen Rückkehrer aus Tirol nach ihrer Heimkehr mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Dies gilt in jedem Fall für deutsche Touristen, die trotz Corona-Warnung nach Tirol fahren. Darüber hinaus fragen sich viele, ob ein Urlaub trotz Corona möglich ist oder wann sie einen Corona Test in Tirol machen müssen? Dies alles hat schon zu zahlreichen Stornierungen in Tiroler Tourismusbetrieben geführt. 

Neben Deutschland haben ebenso die die Schweiz, Belgien, Dänemark, die Niederlande und Slowenien eine Reisewarnung für das Tourismusland Tirol ausgesprochen. CoVid-19 gefährdet also unmittelbar die Tiroler Urlaubssaison. Es bleibt jedoch fraglich wie lange diese Reisewarnungen gelten.

Wie entsteht eine Corona-Reisewarnung in der EU?

Andere EU-Länder, vor allem Deutschland, setzen bei der Einstufung von Corona-Gebieten in erster Linie auf die 7-Tages-Inzidenz und dabei auf eine Umrechnung auf jeweils 100.000 Einwohnern. Der entscheidende Schwellenwert dabei sind 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern in 7 Tagen. Die Tiroler Betriebe und die Tiroler Politik versuchen nun wieder diesen Grenzwert zu unterschreiten, damit die Reisewarnungen vielleicht rechtzeitig wieder aufgehoben werden.

Wie versucht Tirol gegen die zweite Corona-Welle vorzugehen?

Die augenscheinlichste Maßnahme, die Tirol vielleicht auch ein wenig symbolisch setzt, ist die Sperrstunde ab 22 Uhr. Aus rein virologischer Sicht macht diese Corona-Maßnahme aber ebenso Sinn. Gerade in geschlossenen Räumen und nach Konsum von Alkohol können sich schnell Infektionscluster bilden. Deshalb schließen sich auch Vorarlberg und Salzburg dieser frühen Sperrstunde an. 

Verstärkte Kontrollen sollen diese Sperrstunde auch überprüfen. 

Darüber hinaus beweisen oder plakatieren die zahlreichen Tiroler Betriebe, vom Hotel bis zur Seilbahn, welche Gesundheitskonzepte als Wintervorbereitung umgesetzt wurden. 

Tirol steckt, von der Gemeinde, über die Betriebe, bis hin zum Landeshauptmann Platter, keineswegs den Kopf in den Schnee. Im Bundesland wird die Reisewarnung noch als bewältigbare Herausforderung gesehen und nicht als Absage an die diesjährige Wintersaison.