
Test
ChatGPT: Profitieren auch Gemeinden von der Künstlichen Intelligenz?
ChatGPT ist schnell am Desktop installiert, sofern nicht gerade ein virtueller Ansturm bei OpenAI erfolgt. Was ist dran an ChatGPT ? Besser gefragt: Können auch Gemeinden von der neuen künstlichen Intelligenz profitieren ? Die erste Annäherung an eine mögliche Antwort ohne wissenschaftlich fundierte Methodik zeigt folgendes Bild:
Frage 1:
Wie viele Bundespräsidenten hatte Österreich bisher?
Drei Sekunden, perfekte Antwort: Österreich hat bisher zwölf Bundespräsidenten gehabt.
Frage 2:
E-Government in Austria and the United States?
27 Sekunden, gute Antwort in englischer Sprache auf eine englisch formulierte Frage mit der Hauptunterscheidung, dass Österreich „most advanced“ in Europa ist und bereits eine nationale Identitätskarte für seine Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellt (E-ID).
Frage 3:
Erstelle einen Amtsvortrag für eine Gemeinderatssitzung (mit einigen vorgegebenen Fakten).
47 Sekunden, guter Text in Prosa, ich könnte es kaum besser – siehe untenstehendes Bild.
Frage 4:
Erstelle einen Baubescheid (mit vorgegebenen Fakten und dem Hinweis auf die Oö. Bauordnung). 63 Sekunden, ich kann es wesentlich besser, denn die Software kann hier wieder nur den Sachverhalt sehr lieblich beschreiben, aber weder Paragrafen zitieren noch eine Rechtsmittelbelehrung formulieren.
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Trotz meiner sehr skeptischen Herangehensweise bin ich nach der ersten Testphase erstaunt über die tatsächlich guten Ergebnisse:
- Saubere aufgeräumte Optik der Website
- Schnelle, nüchterne Antworten, in Prosaform gehalten
- Bei der Schilderung von Sachverhalten oder Faktenwissen sind die Antworten erstaunlich gut
- Sobald Gesetze eine Rolle spielen, scheitert die Software
- Gendern zählt noch nicht zu den Stärken von ChatGPT
Meine Meinung
Sehr wahrscheinlich werden werden sich auch die Gemeinden kritisch mit der künstlichen Intelligenz in Kombination mit den menschlichen Stärken auseinandersetzen müssen. Zwar hat sich Bill Gates schon einmal gravierend geirrt, als er 1994 sinngemäß meinte, dass es für Microsoft im Internet kein Geld zu verdienen gäbe. Nun könnte er mit seiner Vorgangsweise recht haben.
Letztlich ist es aber sicher auch eine Frage der Ethik, ob wir ChatGPT bzw. die künstliche Intelligenz zu einem wesentlichen Teil unserer (Gemeinde-)Zukunft machen.