"Alexa, bist du gefährlich?" - Eine gute Frage.
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Chancen und Risiken im „Smart Home“

20. Februar 2019
Bequemer, sicherer, intelligenter: moderne Technikfeatures als integraler Bestandteil von Haushalten – sogenannte Smart Home Technologien – erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die vernetzten Alltagshelfer versprechen Komfort und Lebensqualität, bergen jedoch auch Risiken.

Iris-Erkennung statt Haustürschlüssel, die Steuerung von Licht, Heizung und Rollläden aus der Ferne oder Kühlschränke, die automatisch Lebensmittel nachbestellen: Was vor einigen Jahren noch nach Science-Fiction-Utopie klang, ist heute längst Realität. Doch wie stark sind Smart-Home-Geräte tatsächlich bereits in den Alltag der Österreicher integriert – und welche Probleme sind im Umgang mit vernetzten Geräten bereits aufgetreten? 

Nutzung ja, aber mit gesunder Skepsis

Eine aktuelle Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigt, dass Herr und Frau Österreicher dem Thema Smart Home in Bezug auf Sicherheitsfragen tendenziell noch eher skeptisch gegenüberstehen. Für den Großteil der Befragten wiegen die potenziellen Risiken derzeit noch schwerer als der Nutzen der smarten Geräte.

Die Angst vor einer „Verselbstständigung der Geräte“ wird als einer der häufigsten Gründe für diese Skepsis angegeben. Dennoch verwenden 45 Prozent der Befragten bereits jetzt regelmäßig Smart Devices – oftmals jedoch, ohne sich dessen tatsächlich bewusst zu sein.

Bereits jeder zehnte Nutzer vernetzter Geräte gab in der Befragung an, bereits einen Schadensfall erlebt zu haben – am häufigsten traten hier Fehlfunktionen auf. Von tatsächlichen sicherheitsrelevanten Vorfällen (z.B. Hacker-Angriff, Datendiebstahl, Datenverlust) berichten derzeit 3,5 Prozent dieser geschädigten Nutzer. 

Cyberkriminalität im Steigen begriffen

Seit 2014 sind kontinuierliche Anstiege im Bereich Cybercrime zu verzeichnen: 2017 wurden der Polizei 16.804 Anzeigen gemeldet – das entspricht einer Zunahme von 28,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Derzeit ist keine Trendwende in Sicht, ganz im Gegenteil: Die Problematik des kontinuierlichen Anstiegs von Cybercrime Fällen wird durch die stark zunehmende Anzahl von vernetzten Geräten noch massiv verstärkt, bieten sie doch ein besonders attraktives Angriffsziel für Kriminelle. Die neuen Technologien machen daher auch ein neues Sicherheits- und Versicherungsbewusstsein notwendig – bei Herstellern wie bei Anwendern. Eigeninitiative und einfache Präventionsmaßnahmen können das Risiko, Opfer von Internetkriminalität zu werden, deutlich verringern. 

Prävention durch Information

„Bewusst und gezielt eingesetzt können Smart Devices eine Entlastung im Alltag bedeuten. Um Sicherheitsrisiken bestmöglich zu minimieren empfiehlt es sich aber gezielt Informationen einzuholen und sich abzusichern“, so Othmar Thann, Direktor des KFV.

Um das Bewusstsein der Anwender für die verschiedenen Gefahren zu schärfen, hat das KFV eine interaktive Online-Plattform entwickelt.

Auf der Website www.sicherheit-mit-zukunft.at haben Interessierte die Möglichkeit, den eigenen persönlichen Nutzertyp herauszufinden und darauf abgestimmte Tipps zu erhalten, um smart und sicher zu leben.  

Tipps zum sicheren Umgang mit Smart-Home-Geräten

  • Beim Kauf auf Qualität achten
  • Auf Kompatibilität neuer und bestehender Geräte untereinander achten.
  • Fachpersonal mit IT-Sicherheitsexpertise aufsuchen. 
  • Auf Nachhaltigkeit und umfassenden Kundensupport achten.
  • Beim Datenschutz genauer hinsehen. 
  • Nutzungsvereinbarungen lesen. 
  • Auf die technischen Möglichkeiten und Softwarelösungen der Geräte achten. 
  • Aktiv Konfigurationen vornehmen und Settings datenschutzfreundlich einstellen.
  • Hacker-Angriffe erschweren. 
  • Gebrauchsanleitungen aufmerksam lesen. 
  • Ein durchdachtes Passwortmanagement einsetzen.