Durch Bürgerbeteiligung werden Probleme an der Wurzel erkannt und gemeinsam Lösungen entwickelt. Foto: BMI/Gerd Pachauer

Bürgernahe Polizei

11. Mai 2017
Mit 1. Juni 2017 startete bundesweit die Initiative „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“. In jeder Polizeiinspektion wird ein „Sicherheitsbeauftragter", in jedem Stadt- und Bezirkspolizeikommando ein „Sicherheitskoordinator" eingerichtet.





„Moderne Polizeiarbeit besteht nicht nur aus Prävention und Repression“, sagte der Leiter der Initiative Generalmajor Gerhard Lang bei den Informationsveranstaltungen „GEMEINSAM.SICHER in Österreich – wie geht es weiter?", die am 4. Mai 2017 in Salzburg für Westösterreich und am 5. Mai 2017 in Wien für Ostösterreich stattgefunden haben. „Durch Bürgerbeteiligung werden Probleme an der Wurzel erkannt und gemeinsam Lösungen entwickelt.“ Bürgerbeteiligung solle als Leistung der Polizei definiert und als Grundhaltung anerkannt und wertgeschätzt werden, sagte Lang. „Immer öfter gehen Organisationen und Politiker auf die Polizei zu, um Sicherheit mitzugestalten.“ Um GEMEINSAM.SICHER in Österreich flächendeckend umzusetzen, brauche es Geduld und strukturelle Maßnahmen. Lang geht es dabei nicht um die Umsetzung von punktuellen Maßnahmen, sondern um das Schaffen von Strukturen, die die langfristige Verankerung der Initiative ermöglichen. „GEMEINSAM.SICHER soll zeigen, dass nicht nur die Polizei alleine für Sicherheit in Österreich verantwortlich ist. Uns geht es darum, dass wir jene einbinden, die betroffen sind“, sagt Generalmajor Lang.



„GEMEINSAM.SICHER in Österreich kann nur dann funktionieren, wenn der Gedanke der Bürgerbeteiligung innerhalb der Polizei gelebt wird und die Kolleginnen und Kollegen auch davon überzeugt sind", sagt General Reinhard Schnakl, der als Leiter der Gruppe II/A (Organisation, Dienstbetrieb und Einsatz) in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit die Initiative übernimmt.



Michaela Kardeis, die die Initiative als Fachexpertin in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit begleitet, betont den Mehrwert der Initiative für alle beteiligten Institutionen. Sie unterstreicht die Wichtigkeit von Sicherheitsforen, bei denen die Sicherheitsbeauftragten der Polizei mit ihren Sicherheitspartnern Lösungen erarbeiten. "Das Sicherheitsforum ist ein Instrument, bei dem sich alle an einen Tisch setzen, sich über Sicherheitsthemen Gedanken machen und nachhaltige Lösungen entwickeln." Auch Themen, die nicht in den alleinigen Zuständigkeitsbereich der Polizei fallen, könnten angegangen und damit späteren Amtshandlungen vorgebeugt werden.



„Herausforderungen, vor denen Polizei und Gesellschaft stehen, werden wir nur durch die Beteiligung möglichst vieler Akteure bewältigen“, sagt Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, zur Initiative „GEMEINSAM.SICHER in Österreich". Eine dieser Herausforderungen sei die stark steigende Cyber-Kriminalität. „Im Internet lösen sich Raum und Zeit nahezu vollständig auf. Cyber-Angriffe sind von jedem Ort aus und zu jedem Zeitpunkt möglich.“ Teil der modernen Polizeiarbeit sei es, für die Menschen in diesem Land ansprechbar zu sein und so das Vertrauen in die Polizei aufrecht zu erhalten bzw. wo nötig zu stärken.



Die Initiative „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“ wird laufend auf Wirksamkeit und Schwächen überprüft und auch innerhalb der Polizei ständig weiterentwickelt.