Gruppenbild in St. Pölten
Die Entscheidungsträger der 77 Umlandgemeinden kamen zur Infoveranstaltung.
© NLK Pfeiffer

Bürgermeister informieren sich über Kulturhauptstadt-Bewerbung

14. Juni 2018
77 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den rund um St. Pölten gelegenen Gemeinden kamen zu einer Veranstaltung in die Landeshauptstadt, um sich über St. Pöltens Kulturhauptstadt-Bewerbung 2024 zu informieren. Mit dabei waren auch die für Kultur, Bildung und/oder Tourismus zuständigen Referenten der Gemeinden.

In St. Pölten habe sich seit der Landeshauptstadt-Werdung sehr viel getan, die Stadt habe sich wunderbar entwickelt, auch die gesamte Region habe sehr viel zu bieten, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Jetzt können wir die Jahrhundert-Chance wagen. Wir wollen den Titel Kulturhauptstadt 2024 nach Niederösterreich holen“, fuhr Mikl-Leitner fort. Nun gelte es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, das Potenzial in den Gemeinden zu heben und die Weichen zu stellen.

Vorbilder Graz und Linz

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler bedankte sich bei den Gemeinden für die Unterstützung und beim Land Niederösterreich für den Schulterschluss. Nach Graz und Linz anzutreten, sei eine Herausforderung, „die wir aber selbstbewusst angehen können, um die Stadt und die gesamte Region neu zu positionieren“.

Die Beispiele Graz – mit einer Verdoppelung der Nächtigungszahlen seit 2003 – und Linz – mit nahezu einer Verdreifachung – zeigten auch, was alles möglich sei, meinte Stadler.

Das weitere Prozedere

Parallel zu weiteren öffentlichen Kultur-Foren, etwa am 26. September für die St. Pöltner Bevölkerung, werden auf Basis einer Ist-Analyse eine Kulturstrategie „St.Pölten 2030“ und das Bewerbungsschreiben verfasst.

Die Ist-Analyse ergab bis dato die zwei Querschnittsthemen „St. Pölten als Vorzeigemodell einer lebenswerten Mittelstadt“ und „Image & Identität“ sowie sechs Arbeitsfelder:

  • Die Innenstadt und ihre Dörfer. Stadt und Natur (er)leben;
  • Die Kultur(hauptstadt)region entwickeln;
  • Kunst und Kultur als Motor einer Stadt und Region im Wandel begreifen;
  • Kunst und Kultur für alle – der inklusive Anspruch;
  • Nachbarschaft und Zusammenleben stärken – Raum für lokale Verantwortung;
  • Vom Ort des Transits zur Ort des Aufenthalts - Die Stadt findet zu ihrem Anspruch. Der Gründung einer Kulturhauptstadt-Region soll die Einbeziehung der Region auf einer kulturtouristischen und einer inhaltlich-programmatischen Ebene folgen.

Eine österreichische Stadt wird auf jeden Fall Kulturhauptstadt

Ende 2018 muss eingereicht werden, dann wird von der EU-Experten-Jury eine Shortlist erstellt. 2024 wird in jedem Fall eine österreichische Stadt europäische Kulturhauptstadt, Mitbewerber sind z. B. Dornbirn, Bad Ischl und eventuell Klagenfurt.

Erfüllt werden müssen sechs EU-Kriterien in den Bereichen Beitrag zur Langzeitstrategie, kulturelle und künstlerische Inhalte, europäische Dimension, Erreichung und Einbindung der Gesellschaft, Verwaltung und Umsetzungsfähigkeit; bewertet und entschieden wird von einer Experten-Jury, zwei davon kommen aus Österreich.

Auf Basis einer verfeinerten Bewerbungsschrift erfolgt dann m November 2019 der Zuschlag. Erst dann wird ein künstlerischer Leiter oder eine künstlerische Leiterin bestellt und die Detailplanung des Programms begonnen.

Infos

Nähere Informationen bei der NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH unter Tel.: 02742/90 80 40 und www.st-poelten2024.eu