Stefan Moidl (IG Windkraft), Martin Steininger (Windkraft Simonsfeld AG), die Bürgermeister Franz Werdenich (Potzneusiedl) und Hebert Mihaly (Au am Leithagebirge) und Lukas Püspök (Püspok Group)

Bürgermeister fordern Ökostromnovelle

11. Mai 2016
Mehr als 30 Bürgermeister haben bei einer von der IG Windkraft initiierten Pressekonferenz auf die Notwendigkeit einer raschen Novelle des Ökostromgesetzes aufmerksam gemacht. „Es kann nicht sein, dass wir zuerst von Land und Bund animiert werden Windparks im Gemeindegebiet zu genehmigen und dann die Umsetzung an den Rahmenbedingungen des Öksotromgesetzes scheitert“, bemerkt Bürgermeister Franz Werdenich aus Potzneusiedl und ergänzt: „Das Ökostromgesetz muss rasch geändert werden.“


Umfeld hat sich verändert



Seit fünf Jahren ist auch das Ökostromgesetz unverändert in Kraft. In diesem Zeitraum hat sich das energiewirtschaftliche Umfeld jedoch verändert, meint die IG Windkraft. Das veraltete Ökostromgesetz funktioniere in dem mittlerweile komplett verzerrten Strommarkt nicht. So würden 230 baureife Windkraftanlagen in einer Warteschlange hängen. Durch eine Formalbestimmung des Gesetzes seien mehr als die Hälfte dieser Anlagen von einem Verfall ihrer Förderanträge bedroht. „Es kann nicht sein, dass wir als Gemeinde zuerst motiviert werden ein Windkraftprojekt zu ermöglichen und die Umsetzung schlussendlich an rechtlichen Rahmenbedingungen scheitert“, stellt Franz Werdenich, Bürgermeister von Potzneusiedl, verärgert fest.

Herbert Mihaly, Bürgermeister von Au am Leithagebirge, setzt fort: „In unserer Gemeinde haben wir viel und intensiv über das Windkraftprojekt diskutiert. Wir hatten viele – auch hitzige – Diskussionen, Infoveranstaltungen und eine Volksbefragung, bei der sich über 80 Prozent der Menschen für die Windkraft ausgesprochen haben. Ich bin sehr stolz auf meine Gemeindebürger, denen ich aber nur schwer erklären kann, warum ein Projekt, das alle notwendigen Genehmigungen aufweist und von einer so großen Mehrheit getragen wird, aufgrund schlechter rechtlicher Rahmenbedingungen auf Jahre hinaus verzögert werden soll. Wer es mit der Zukunft unserer Energieversorgung ernst meint, muss dafür sorgen, dass ambitionierte Gemeinden nicht im Regen stehen gelassen werden.“

Reformstau beenden



Mehr als 30 Bürgermeister haben die Unterstützungserklärung unterzeichnet, mit der die zuständigen Politiker aufgefordert werden den Reformstau des Ökostromgesetzes zu beenden und möglichst rasch die Realisierung der in der Warteschlange stehenden Windkraftprojekte zu ermöglichen. „2012 hatten wir gehofft, mit dem Ökostromgesetz endlich in eine stabile Marktsituation zu kommen. Nach fünf Jahren ist es nun höchst an der Zeit, die Rahmenbedingungen an die aktuelle Marktsituation anzupassen“, bemerkt Lukas Püspök, Geschäftsführer der Püspök Group und ergänzt: „Derzeit sieht es eher nach einem Rückfall in die Politik der Vergangenheit aus, mit Stop and Go und ohne stabilen Bedingungen.“ Um den Projekten in der Warteschlange wieder eine Perspektive zu geben bedürfe es nur kleiner Anpassungen im Ökostromgesetz. Damit könnten 1,2 Mrd. Euro an Investitionen ausgelöst werden und Arbeitsplätze geschaffen werden. „Die Politik ist gefordert den Reformstau bei Ökostromgesetz zu beheben“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Folgende Gemeinden haben die Unterstützungserklärung unterzeichnet:



Burgenland: Neudorf, Gattendorf, Mönchhof, Gols, Nikitsch, Potzneusiedl, Zurndorf



Niederösterreich: Au am Leithagebirge, Scharndorf, Sommerein, Markgrafneusiedl, Neusiedl an der Zaya, Velm Götzendorf, Hauskirchen, Dürnkrut, Palterndorf-Dobermannsdorf, Brunn an der Wild, Meiseldorf, Sigmundsherberg, Irnfritz-Messern, Ernstbrunn, Gnadendorf, Stronsdorf, Altlichtenwart, Mistelbach, Gaweinstal, Kreuzstetten, Poysdorf, Unterstinkenbrunn, Großrußbach, Gänserndorf, Grafenschlag, Trumau



Steiermark: Mürzzuschlag, Fischbach