Niederösterreich
Bürger*innenbeteiligung in der Landesstrategie Niederösterreich 2030
Ein zentraler Teil der Strategieentwicklung war und ist die Einbeziehung der Sichtweisen - Wahrnehmungen und Erwartungen - der Bürgerinnen und Bürger. Dazu hat das Institut für Strategieanalysen (ISA) im Herbst 2021 bis Jahresende eine schriftliche Befragung aller niederösterreichischen Haushalte mittels Postversand mit zusätzlicher Onlineantwortoption durchgeführt. Dabei wurden als Rekordwert 111.054 Fragebögen rückübermittelt und in 97.101 Fällen vollständig ausgefüllt.
Ein ausgezeichneter Ort zum Leben
Über 90 Prozent der Bevölkerung geben an, dass das Land Niederösterreich gut ist, um hier zu leben (60 Prozent sehr gut und 34 Prozent eher gut). Demgegenüber stehen lediglich drei Prozent, die gegenteiliger Ansicht sind. Die soziodemographischen Unterschiede etwa hinsichtlich Alter, Geschlecht oder Wohnort sind dabei vernachlässigbar.
Ebenfalls sehr hoch sind mit in Summe rund 80 bis 90 Prozent die Bewertungen für die Eignung Niederösterreichs zum Verbringen der Freizeit und zum Aufwachsen für Kinder sowie als Ort zum Altwerden.
Schwächer eingestuft wird - als Land mit vielen Pendlerinnen und Pendlern und Zweit- bzw. Nebenwohnsitzen wenig überraschend – Niederösterreich als Arbeitsort. Hier sieht eine vergleichsweise kleine Mehrheit von insgesamt 65 Prozent, dass sich das Land gut eignet.
Personen mit einem Nebenwohnsitz und Wochenpendler*innen sind erwartungsgemäß besonders kritisch.
Heimat und Zukunft
Ein „Heimatgefühl“ verbinden Niederösterreicher*innen neben dem eigenen Haus und ihrer eigenen Wohnung auch zu über 90 Prozent mit Österreich. Mit ebenfalls sehr hohen Werten von nahezu 80 bis fast 90 Prozent folgenden dahinter das Bundesland, die Heimatregion und die Heimatgemeinde. Deutlich geringer ist die Verbindung zwischen dem Gefühl „Heimat“ und Europa. Nur 27 Prozent sehen sehr eine solche Verbindung, 38 Prozent eher.
Klare Unterschiede zeigen sich in der Einschätzung der künftigen Entwicklung je nach politischer Ebene. Besteht eine geographische Nähe, so fördert das den Optimismus. Bei der eigenen Heimatgemeinde, der eigenen Heimatregion oder dem Land Niederösterreich - sind die Niederösterreicher*innen deutlich optimistischer im Vergleich zu entfernteren politischen Ebenen wie Österreich und insbesondere Europa und der Welt.
Während beispielsweise nur knapp über 20 Prozent negative Entwicklungen für Niederösterreich sowie ihre Heimatgemeinde und -region befürchten, sind es für Europa und die Welt klar mehr als die Hälfte und bis zu zwei Drittel.
Zukunftsthemen
Aus einer umfangreichen Liste möglicher Themen, für die sich das Land Niederösterreich in Zukunft einsetzen soll, ergibt sich folgende Prioritätenreihung
- An der Spitze stehen die Gesundheitsversorgung und
- die Pflege älterer Menschen, wobei es hier über die Regionen hinweg keine erkennbaren Unterschiede gibt.
- Dicht dahinter befinden sich in der Prioritätenliste die Themen berufliche Qualifizierung der Menschen, vor allem der Jugend und ihrer Talente, und
- Arbeitsplätze generell
- Ebenfalls unter den „Top 6“ Themenprioritäten werden Sicherheit sowie
- Umwelt und Klima genannt.
Vergleichsweise wenig Stellenwert ordnen die Befragten den Themenbereichen Zusammenarbeit mit europäischen Partnern oder Regionen zu.
Quelle
Haushaltsbefragung im Auftrag des Landes Niederösterreich durch das Institut für Strategieanalysen (ISA) in Kooperation mit marketagent.com, schriftliche Befragung und postalischer Versand an alle niederösterreichischen Haushalte mit zusätzlicher Onlineantwortoption, n=111.054 retournierte und 97.101 vollständig auswertbare Fragebögen, was einen auch internationalen Spitzenwert der Rücklaufquote sowie fast eine Verdoppelung einer vergleichbaren Befragung von vor ca. zehn Jahren in Niederösterreich darstellt. Der Befragungszeitraum war vom 20. Oktober bis zum 31. Dezember 2021.