Blick auf Sexten
Für jede Gemeinde ist die Einrichtung einer Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten vorgesehen.
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Bau-Servicestellen für Sudtirols Gemeinden

11. April 2019
Am 1. Jänner 2020 wird in Südtirol das „Landesgesetz für Raum und Landschaft“ in Kraft treten. Es löst das Gesetz für Raumordnung und jenes für Landschaftsschutz ab, die beide aus den 1970er Jahren stammen. Ziel des neuen Gesetzes ist es, einerseits eine nachhaltige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen und andererseits den Bodenverbrauch und die Zersiedelung einzudämmen.

Das neue Landesgesetz bringt auch für die Südtiroler Gemeinden einschneidende Neuerungen mit sich. Davon betroffen sind in erster Linie die Gemeindetechniker und die Mitarbeiter der Gemeindebauämter.

Für jede Gemeinde ist die Einrichtung einer Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten vorgesehen. Sie wird als einzige Anlaufstelle für alle baulichen und landschaftlichen Ermächtigungen dienen, die von der Gemeinde zu erteilen sind. Dort werden alle Unterlagen und Auskünfte erhältlich sein. Weiters wird es Aufgabe der Servicestelle sein, die Verfahren gemeindeintern zu koordinieren, alle nötigen Gutachten einzuholen und auf die Einhaltung der Fristen zu achten.

Lehrgang für Servicestellen-Leiter

Um die zukünftigen Leiter der Servicestelle auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten, ist ein Befähigungslehrgang vorgeschrieben. Der Südtiroler Gemeindenverband wurde von der Landesregierung mit der Durchführung dieses Lehrganges beauftragt. Dieser wird über die Verwaltungsschule des Verbandes abgewickelt und ist vor kurzem in zwei Kursreihen in Meran und Neustift gestartet. Die Referenten werden von den entsprechenden Landesabteilungen gestellt, einzelne Module werden auch von Freiberuflern übernommen, die an der Ausarbeitung des neuen Gesetzes mitgearbeitet haben.

„In insgesamt 100 Unterrichtsstunden werden 120 Gemeindebediensteten darauf vorbereitet, ihre neue Aufgabe kompetent zu meistern und das Gesetz erfolgreich zur Anwendung zu bringen“, erklärt der Präsident des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer. Mit Übernahme ihrer neuen Aufgaben wird den Leitern der Servicestelle dann auch eine finanzielle Besserstellung in Form einer Zulage zugesprochen.