Wohnen am Stadtrand boomt. Die Menschen wollen ins Grüne, aber dennoch in City-Nähe bleiben.
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Wo die Österreicher am liebsten wohnen

27. August 2020
Seit Corona haben sich die Wohnvorlieben vieler Österreicher verändert. Das Bedürfnis nach Freiflächen und Wohnen im Grünen sind seit dem Lockdown stark angestiegen – das zeigt eine Umfrage des Wiener Immobilienportals FindMyHome.at. Die eingegangenen Anfragen zu Objekten in Randbezirken und ländlichen Gegenden sind im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent gestiegen.

Raus aus der Stadt und im Grünen wohnen – ein Trend, der durch die Corona-Krise stark zu spüren ist. Tendenz sogar noch steigend. Doch wie teuer ist so ein Wohntraum im Grünen und welche Orte und Regionen sind bei den Österreichern besonders beliebt? Dazu hat die Wiener Immobilienplattform FindMyHome.at in einer Analyse die gefragtesten Gemeinden Österreichs ermittelt und die Aufrufe sowie Preise mehrerer tausend Immobilien verglichen. 

Wohnen in Stadtnähe: Regionen rund um Wien stark gefragt 

„Alles rund um Wien boomt gerade enorm“, erklärt FindMyHome-Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa: „Durch Corona haben sich die Wohnbedürfnisse verändert. Die Leute wollen ins Grüne, aber dennoch in City-Nähe bleiben. Viele Bezirke in Niederösterreich wie Mödling, Gänserndorf, Mistelbach oder auch St. Pölten, die die Nähe zu Wien bieten, sind dadurch interessant. Die meisten Anfragen haben wir dabei in folgenden Orten verbucht: Schwarzenbach an der Pielach bei St. Pölten, Vösendorf bei Wien, Groß-Engersdorf in Mistelbach, Velm-Götzendorf im Bezirk Gänserndorf oder auch Zwölfaxing, das südlich von Wien liegt. Gerade rund um die Hauptstadt entstehen gerade sehr viele neue Wohnbauprojekte, die zum Teil gefördert werden: Künstlich angelegte Seen, eigene Dörfer mit Nahversorgungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie die Natur direkt vor der Haustür – ein Konzept, das bei Familien immer mehr an Attraktivität gewinnt.“

Wohnen am See: Attersee, Klopeiner See, Mattsee und Neusiedlersee liegen im Wohntrend

Neben Randbezirken und Stadtnähe sind 2020 vor allem Regionen an Seen gefragt.

Attersee
Der Attersee zählt zu den beliebtesten Wohngegenden des Landes. Foto: Unsplash

Wohnen am Wasser hat sich in den vergangenen Monaten zu einem wahren Trend entwickelt. Ob im Burgenland, in Oberösterreich, in Kärnten oder auch in Salzburg – Immobilien in Gemeinden mit Seen verbuchen die meisten Aufrufe. Zu den beliebtesten Gegenden zählen dabei Steinbach am Attersee, St. Kanzian am Klopeiner See, Mattsee in Salzburg und das burgenländische Podersdorf am See.

„Gerade durch die Corona-Krise und die Reisebeschränkungen ist bei vielen der Wunsch aufgekommen, sich eine Immobilie in Wassernähe zuzulegen. Wir spüren daher eine Nachfrage an See-Lagen so stark wie schon lange nicht mehr“, betont Gabel-Hlawa. 

Die günstigsten und teuersten Regionen zum Wohnen in Österreich - Mietpreise und Kaufpreise in Österreich

Gerade rund um den Ballungsraum Wien, der bei vielen beliebt ist, legen die Mieten und Kaufpreise weiter zu. Wer in gefragter Stadtnähe wohnen will, muss tief in die Geldtasche greifen.

Zu den teuersten Regionen zählen Mödling, Baden, Klosterneuburg und Korneuburg. Hier liegen die Quadratmeterpreise zur Miete bereits zwischen 15 und 19 Euro. Wer eine Immobilie kaufen möchte, muss im Durchschnitt mit 7.300 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Nur noch teurer ist es in der oberösterreichischen Gemeinde Mondsee, in der man 22 Euro (Miete) bzw. 8.610 Euro (Eigentum) pro Quadratmeter investieren muss.

Leistbare und durchaus auch begehrte Regionen sind hingegen in Niederösterreich zu finden. Hier liegen die Kaufpreise durchschnittlich zwischen 700 und 1.200 pro Wohn-Quadratmeter. In Horn kann bereits um 668 Euro pro Quadratmeter ein Eigenheim erworben werden. Für City-Liebhaber empfiehlt sich etwa der beliebte Bezirk Gänserndorf unweit von Wien. Hier können in der Gemeinde Zistersdorf um durchschnittlich 1.200 Euro pro Quadratmeter Immobilien erworben werden.