Vorstellungsgespräch
Je detaillierter die Anforderungen und je konkreter die „Job Description“, desto eher wird der geeignete Bewerber oder die Bewerberin anbeißen.
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Wie man gute Bewerber nicht mehr vom Haken lässt

3. Januar 2019
Lückenlose Digitalisierung und immer größere Herausforderungen auf kommunaler Ebene erfordern immer spezialisierteres Personal. Doch gerade hier sind Gemeinden bisweilen nicht gerade im Vorteil. Denn in manchen Fällen zieht es gut ausgebildete Bürger in die Städte, wo Karrierechancen um einiges größer scheinen.

Dieser Urbanisierung kann nur durch konkrete Angebote und weiterführende Jobaussichten entgegengewirkt werden.
Personalexpertin Natascha Kornfeld-Ebner nennt dafür drei Grundregeln:

Regel Nummer eins

Suchen Sie geeignete Kandidaten nicht nur durch Inserate in den Gemeindeblättern. Wer nur im eigenen Teich seine Netze auswirft, hat diesen bald leergefischt. In der Privatwirtschaft geht ohnehin nichts mehr ohne Karriere-Websites oder andere Jobportale. Moderne „Seeker“ werden also nicht die sicherlich gut gemachten Mitteilungsblätter der einzelnen Kommunen durchforsten. Wie denn auch? Denn diese sind ja auf örtliche Auflagen konzentriert. Also raus in die weite Welt des Arbeitsmarktes! Denn dort machen sich vor allem junge Bürger schlau.

Regel Nummer zwei

Je detaillierter die Anforderungen und je konkreter die „Job Description“, desto eher wird der geeignete Bewerber anbeißen.

Wichtig ist es, potentielle Kandidaten ohne zu zögern sofort zu kontaktieren. Schon ein paar Tage der Entscheidungsfindung können hier zu lange sein. Denn gerade die am besten geeigneten Kräfte sind in Wirtschaft und auch Politik gefragt und warten nicht lange, sollte sich eine andere, vielleicht auch nur leicht besser bezahlte Chance ergeben.

Also nicht zögern und sofort zum Telefon greifen, sollte sich eine Bewerbung gut anhören! Umgekehrt gilt: Geben Sie stets die konkrete Kontaktnummer des jeweiligen Ansprechpartners im Gemeindeamt an. Wer hervorragende „Skills“ aufweist, will sich rasch informieren; und fragt nicht lange über Telefonklappen nach, wer denn jetzt für die konkrete Bewerbung zuständig sei. Umfragen zeigen, dass Kandidaten auch darüber Bescheid wissen wollen, wie der Ablauf des Auswahlverfahrens aussieht. Das bedeutet aber von Seiten der Kommune auch, dieses fair und transparent zu gestalten. Die Hilfe eines professionellen Personalberaters ist in jedem Fall angebracht.

Regel Nummer drei

Ein Gebot der Höflichkeit: Jedem Kandidaten sollte im Bewerbungsprozess geantwortet werden. Höflich begründete Absagen zeugen von sozialer Verantwortung und tragen dazu bei, dass abgelehnte Bewerber nicht demotiviert sind und vielleicht für eine andere Stelle in der Kommune geeignet wären. In jedem Fall empfiehlt es sich, eine Evidenz-Kartei anzulegen, auf die Frau und Herr Bürgermeister im Fall neuer Stellenbesetzungen zurückgreifen können.