Der Krisenstab in Hausmannstätten.
© Land Steiermark/Robert Binder

Steiermark

Wer tut was, wenn der Strom ausfällt

Im Rahmen einer großangelegten Katastrophenschutzübung wurde in der Marktgemeinde Hausmannstätten (Bezirk Graz-Umgebung) das Szenario einer Strommangellage geübt.

Die Marktgemeinde Hausmannstätten hat sich seit dem Jahr 2021 intensiv darauf vorbereitet, eine Strommangellage nach den Richtlinien des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements (SKKM) zu bewältigen. Es wurden im Vorfeld bereits umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur (Notstromaggregate, betriebseigene Tankstelle, usw.) ergriffen, um gerüstet zu sein.

Das Szenario

Um die gesetzten Maßnahmen evaluieren zu können und um mögliche Lücken zu schließen, wurde im Rahmen der Übung eine mehrtägige Strommangellage und deren Auswirkungen auf die Kommune beübt.

Das Übungsszenario: Am Nachmittag des 18.11.2022 kam es in der Steiermark zu einem flächendeckenden Stromausfall. Nach dem ersten Lagebild ist klar, dass es in den nächsten Stunden bzw. Tagen zu keiner Behebung des Stromausfalls kommen wird, woraufhin die Gemeinde ihre Notfallpläne aktiviert. Im Martkgemeindeamt wurde daraufhin der Krisenstab, der während der 24 Stunden dauernden Übung auch über Nacht im Dienst war, eingerichtet, sowie die Notstromversorgung für die essenziellen gemeindeeigenen Gebäude und die Wasserversorgung aktiviert. 

Bevölkerung sollte zu Infopunkten kommen

Bürgermeister Werner Kirchsteiger: „Im Zuge der Übung wurde der ausgearbeitete Blackout-Plan der Marktgemeinde beübt. Wir konnten die Sicherstellung des Betriebes proben und die Handhabung der angekauften Notstromgeneratoren vertiefen. Im Gemeindegebiet werden im Fall einer Strommangellage Infopunkte mit Personal besetzt, wo die Bevölkerung Informationen bekommt und über die weitere notwendige Hilfestellungen organisiert werden. Für Personen, deren Hausbrunnen ohne Strom nicht funktionieren, wird an diesen Infopunkten auch Wasser zur Verfügung gestellt.“

Die Bevölkerung war im Rahmen der Übung eingeladen, mitzuwirken und die Infopunkte aufzusuchen. In weiterer Folge werden die Einwohnerinnen und Einwohner von Hausmannstätten ein Handbuch in Form einer gemeindeeigenen Broschüre zum Umgang mit lang andauernden, flächendeckenden Stromausfällen bekommen.

Ergebnisse fließen in überregionale Planungen ein

„Neben dem Test der kommunalen Vorgehensweisen wurde durch diese Übung auch evaluiert, wie im Falle von flächendeckenden Stromausfällen Informationen bzw. Hilfsersuchen aus Gemeinden und Bezirken an die Landeswarnzentrale Steiermark übermittelt werden können und wie diese weiterverarbeitet werden. Dies ist wichtig um Problemlagen zu eruieren und Hilfe, so weit wie möglich, dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird“, erklärt Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung.

„Bei dem in Hausmannstätten beübten Szenario handelt es sich um eine Referenzübung. Die gemachten Erfahrungen werden in die weiteren überregionalen Planungen einfließen“, so Eitner.

Dementsprechend waren bei der Übung auch Vertreter weiterer Behörden, etwa des Magistrat Graz und der Bezirkshauptmannschaft Liezen, als Beobachter anwesend. Die aus der Übung gewonnen Eindrücke und Schlüsse sollen verschriftlicht werden, um sie auch anderen Verwaltungsbehörden und Einsatzorganisationen in Form von Maßnahmenplänen zur Verfügung zu stellen.