Hund wird gewaschen
Hunde sollten jetzt häufiger gewaschen oder gebadet werden, besonders, wenn sie sich beim Gassi-Gehen am Boden gewälzt haben.
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Von Haus- und Nutztieren geht keine Gefahr aus

25. März 2020
Derzeit gibt es keine Hinweise, dass Haustiere oder auch Nutztiere mit dem Coronavirus infiziert werden können. Es gab zwar einen Bericht über einen Hund in Hongkong, der – nach dem Kontakt mit einer infizierten Person – selbst positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Es „ist anzunehmen, dass er mit den Viren durch Schnüffeln in Kontakt gekommen ist“, sagte dazu laut ORF.at der Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed). Er geht davon aus, dass der hochempfindliche Test auf Viren in der Schnauze des Hundes angeschlagen hätte. „Inzwischen wurde bei diesem Hund auch ein Antikörpertest gemacht, der negativ ausfiel.“

Die Vetmed empfiehlt jedoch, dass Hunde häufiger gewaschen oder gebadet werden, besonders, wenn sie sich beim Gassi-Gehen am Boden gewälzt haben. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) rät Tierhaltern, die mit dem Coronavirus infiziert sind, als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, den Kontakt mit ihren Haustieren so gering wie möglich zu halten.

Eine Übertragung des Virus über eine Leine sei genauso unwahrscheinlich wie dass Hunde das Virus beim Spaziergang aufnehmen und nach Hause bringen.

Nowotny empfiehlt häufiges Händewaschen nach dem Kontakt mit Haustieren. „Die Maßnahme gilt nicht nur aktuell, sondern generell – so kann auch vermieden werden, dass E. Coli-Bakterien oder Salmonellen zwischen Mensch und Tier übertragen werden.“

Keine Anhaltspunkte, dass Nutztiere betroffen sind

Es gebe derzeit, so in dem ORF-Bericht weiter, keinerlei Anhaltspunkte, dass landwirtschaftliche Nutztiere von SARS-CoV-2 betroffen sein können. Ausschließen kann man das jedoch freilich nicht, da es „in der Welt der Biologie kein 100 Prozent gibt“. Derzeit gibt es aber keine Hinweise darauf.

Dennoch müsse man, wie im Humanbereich auch, besonders darauf achten, dass die tierärztliche Versorgung nicht in Gefahr kommt. Auch landwirtschaftliche Betriebe müssten sich nun bewusst werden, dass sie ebenfalls zur kritischen Versorgungsstruktur einschließlich der tierärztlichen Betreuung gehören.
„Alle gemeinsam müssen wir nun dafür Sorge tragen, dass die Versorgungssicherheit mit tierischen Lebensmitteln in dieser prekären Situation nicht leichtfertig gefährdet wird. Denn müssen Tierärzte in Quarantäne, ist die tierärztliche Versorgung in bestimmten Regionen in Gefahr,“ erklärt Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer, und betont weiter: „Die Akutversorgung steht im Vordergrund, planbare und nicht dringliche Maßnahmen müssen warten.“

Quellen: Universität für Veterinärmedizin, Kammer der Tierärzte, ORF