Das Ressourcen Forum Austria wurde 2013 als österreichische Plattform für effiziente Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit von Vertretern aus Industrie und Landwirtschaft gegründet.
© aprilian - stock.adobe.com

Umwelt

Vision 2050 – die Ressourcenwende schaffen

28. Mai 2023
Anfang Mai lag beim „Fünften Nationalen Ressourcenforum“ der Schwerpunkt auf der praxisnahen Umsetzung von Kreislaufwirtschaft durch Betriebe, Gemeinden und Gesellschaft.

Vor Ort in Salzburg und online nahmen insgesamt rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft teil. Höhepunkte der ersten beiden Tage waren die Vorträge von Petra Künkel (Mitglied des Exekutivkomitees des Club of Rome und Ehrenpräsidentin des Collective Leadership Institute), Nina Eisenmenger (Universität für Bodenkultur Wien) und Global Circular Activist Harald Friedl. 

Christian Berg
Christian Berg, Honorarprofessor der TU Clausthal: „Wir leben vielfach auf Kosten der Umwelt. Ein Paradigmenwechsel ist in vielen Bereichen unseres Lebens unerlässlich. Wir müssen die Nachhaltigkeitsziele zusammenhängend denken, sonst werden wir scheitern.“ Foto: Neumayr

Beim Zukunftsdialog „Ist Nachhaltigkeit utopisch? Wie wir Barrieren überwinden und zukunftsfähig handeln“ erklärte Christian Berg, Honorarprofessor der TU Clausthal: „Wir leben vielfach auf Kosten der Umwelt. Ein Paradigmenwechsel ist in vielen Bereichen unseres Lebens unerlässlich. Wir müssen die Nachhaltigkeitsziele zusammenhängend denken, sonst werden wir scheitern. Nachhaltigkeit darf daher nicht primär in moralischen Kategorien diskutiert werden. Vielmehr müssen wir gleichzeitig Strukturen, Anreizsysteme und Prozesse ändern.“ 

Mit Berg diskutierten Christian Holzer, Leiter Sektion Umwelt und Kreislaufwirtschaft im Klimaschutzministerium und Alexander Janz, Experte für Kreislaufwirtschaft im Umweltbundesamt (Deutschland). 

Zum Abschluss der Veranstaltung zog Ressourcen Forum Austria-Präsident Rudolf Zrost eine positive Bilanz: „Wir haben tolle Beispiele gesehen und interessante Diskussionen erlebt. Materialkosten machen in den Unternehmen durchschnittlich rund 40 Prozent der Kosten aus. Kreislaufwirtschaft hilft uns, diese nachhaltig zu senken und Ressourcen zu schonen. Das wird im Wettbewerb immer relevanter.“ 

Reinhard Schneider, Umweltpreisträger, Inhaber von Werner & Mertz mit Produktion in Hallein und Referent auf der Konferenz betonte mit einem „kirchlichen“ Vergleich, wie wesentlich Ehrlichkeit für die Ressourcenwende ist: „Wenn Sie Ihrem Beichtvater sagen, dass Sie alle Sünden gestehen außer den schwerwiegenden, und Sie hätten gerne die Absolution, beim Thema Buße aber einen großen Rabatt – so ähnlich ist es derzeit beim Ausloben von Klimaneutralität bei vielen Unternehmen und Produkten.“ Neben seinem Unternehmen unterstützen zahlreiche Unternehmen und Institutionen die Veranstaltung, darunter die Stieglbrauerei, die Salzburg AG, das Klimaschutz- und das Landwirtschaftsministerium sowie das Land Salzburg. 

ressourcenforum
Christian Holzer vom BML, Ressourcen-Forums-Präsident Rudolf Zrost, Alexander Janz, Experte für Kreislaufwirtschaft im Umweltbundesamt (Deutschland und Christian Berg, Honorarprofessor der TU Clausthal. Foto: Neumayr

Das Ressourcen Forum Austria wurde 2013 als österreichische Plattform für effiziente Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit von Vertretern aus Industrie und Landwirtschaft gegründet. Der Verein steht Organisationen wie Privatpersonen offen, die sich den Themen Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit widmen wollen. 

Die Aufzeichnungen der einzelnen Key Notes und Workshops sind via www.ressourcenforum.at abrufbar.