Autos auf dem Grünen Berg
Während in Wien der Verkehr für rund 1,8 Tonnen CO2 pro Person und Jahr verantwortlich ist, sind es im Österreich-Schnitt rund 2,7 Tonnen und im Burgenland sogar 3,2 Tonnen.
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Verkehr ist Wiens größtes CO2-Problem

25. April 2019
Im Bundesländer-Vergleich weist Wien pro Kopf die niedrigsten CO2-Emissionen des Verkehrs auf. Mit 1,8 Tonnen sind die Pro-Kopf-Emissionen um rund 50 Prozent niedriger als im Österreich-Schnitt, macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam. Aber der Verkehr ist der größte Klimasünder in Wien.

Die Wienerinnen und Wiener legen fast dreimal so viele Alltagswege mit Öffis, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück wie mit dem Auto. Wien ist auch die einzige Landeshauptstadt, wo es mehr Öffi-Jahreskarten - über 820.000 - als Pkw (rund 710.000) gibt. Und mit 61 Prozent gibt es mehr Fahrradhaushalte als Haushalte mit einem Kfz (58 Prozent).

Die vorbildliche Mobilität der Wiener Bevölkerung spiegelt sich in der CO2-Bilanz wider: Wien weist im Bundesländer-Vergleich pro Kopf die niedrigsten CO2-Emissionen des Verkehrs auf, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt.

Während in Wien der Verkehr für rund 1,8 Tonnen CO2 pro Person und Jahr verantwortlich ist, sind es im Österreich-Schnitt rund 2,7 Tonnen und im Burgenland sogar 3,2 Tonnen. 

Verkehr ist auch in Wien der größte Verursacher von CO2

Aber auch in Wien ist der Verkehr der größte Verursacher von klimaschädlichem CO2. 42 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Wiens verursacht der Verkehr.

Die CO2-Emissionen des Verkehrs werden auf Basis des in Wien getankten Treibstoffs ermittelt und inkludieren auch den Güterverkehr. Bis zum Jahr 2030 sind die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs um mindestens ein Drittel zu reduzieren, so die Klimastrategie der Bundesregierung.

„Die Strategie, um die Klimabilanz des Verkehrs im nötigen Ausmaß zu verbessern heißt: Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern und als dritter Schritt Energieverbrauch reduzieren, etwa durch E-Mobilität. Wir sind die letzte Erwachsenen-Generation, die den Klimawandel bremsen kann", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. 

VCÖ-Mobilitätspreis 

Um die Klimabilanz des Verkehrs zu verbessern hat der VCÖ gemeinsam mit der Stadt Wien und den ÖBB den VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet, der heuer unter dem Motto "Mobilitätswende voranbringen" steht. Gesucht sind Projekte und Ideen, die die Mobilität und den Gütertransport klimaverträglicher machen.

Am Mobilitätspreis können Betriebe und Unternehmen, Bezirke und Grätzeln, Schulen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Vereine und Initiativen teilnehmen. Darüber hinaus können Privatpersonen mit Ideen mitmachen.

Heuer gibt es beim VCÖ-Mobilitätpreis eine eigene Kategorie für Raumordnung, Wohnbau und Siedlungsentwicklung. Durch die Klimakrise werden die Hitzetage in Zukunft stark zunehmen.

„Die Straßen der Zukunft brauchen ausreichend Schatten. Bäume und Fassadenbegrünungen sind natürliche Klimaanlagen. Gerade für die wachsende Anzahl älterer Menschen sind verstärkte Maßnahmen gegen so genannte Hitzeinseln enorm wichtig", stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung. Digitalisierung erleichtert Carsharing und Bikesharing sowie die Kombination von Öffentlichem Verkehr und anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. 

Infos zum Mobilitätspreis

Einreichfrist ist der 14. Juni 2019, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter Tel. 01/893 26 97.