Warnhinweis Forstarbeiten
2023 war mit 36 Toten ein besonders dramatisches Jahr und auch 2024 verzeichnet bereits in den ersten beiden Monaten überdurchschnittlich viele Getötete. In vielen Fällen sind es herabfallende Bäume oder Äste, die den Arbeitern zum Verhängnis werden. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Vorsichtsmaßnahmen bei der Durchführung von Forstarbeiten zu erhöhen.
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Grünraum

Sicherheit bei Forstunfällen

28. März 2024
Herabfallende Äste, ein falsch eingeschätzter Fallwinkel oder das Abrutschen mit der Motorsäge: Das Arbeiten im Wald zählt zu den gefährlichsten Tätigkeiten in Österreich. Laut KFV-Statistiken sterben jedes Jahr durchschnittlich 33 Menschen bei Forstarbeiten.

Sie übernehmen die Pflege unserer Wälder, kümmern sich um die Neuanpflanzungen von Forstkulturen und bringen gezielt meterhohe Bäume zu Fall. Waldarbeiter leisten eine wichtige Arbeit, doch aktuelle Zahlen zeigen auch deutlich: Mit der Forstarbeit gehen Unfälle einher, die besonders folgenschwer sind und oft tödlich enden. In den vergangenen sechs Jahren sind in Österreich mindestens 197 Personen bei Waldarbeiten tödlich verunglückt – das sind im Schnitt 33 Tote pro Jahr. 

2023 markierte mit 36 Todesfällen den höchsten Wert seit sechs Jahren und auch 2024 verzeichnet bereits in den ersten beiden Monaten überdurchschnittlich viele Getötete. So wurden im Jänner und Februar insgesamt 18 Todesfälle registriert – ein besorgniserregender Anstieg im Vergleich zu 2018, als im gleichen Zeitraum 7 Tote zu beklagen waren. 

Im Durchschnitt ereignen sich die meisten tödlichen Unfälle in den Monaten Jänner, Fe­bruar, März und September. „Bitte seien Sie derzeit besonders achtsam, aber beachten Sie, dass sich Unfälle bei der Waldarbeit in allen Monaten ereignen können und die Gefahren vielfältig sind“, appelliert Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. 

Häufigste Ursachen für tödliche Unfälle

Wie die KFV-Unfallanalyse zeigt, wurden im Vorjahr 25 Prozent der tödlich Verunglückten vom zu fällenden Baum erfasst oder eingeklemmt. 19 Prozent wurden von in Bewegung gesetzten Baumstämmen oder Wurzelstöcken getötet. 

17 Prozent kamen durch herabstürzende Äste ums Leben. Auf Fehler bei der Bedienung oder der Sicherung von Maschinen waren 11 Prozent der Todesfälle zurückzuführen. Letal enden kann es aber auch, wenn beim Fällen eines Baumes der Nebenbaum getroffen wird und in weiterer Folge Menschen zu Schaden kommen oder wenn jemand während der Forstarbeiten im steilen Gelände abstürzt. 

Zudem werden in Österreich pro Jahr circa 1.600 Personen bei Waldarbeiten so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden müssen, wie Befragungen von Unfallopfern und Hochrechnungen im Rahmen von KFV-IDB-Austria zeigen. Das Verletzungsvolumen ist dabei im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wie etwa manchen sportlichen Aktivitäten eher gering, die Verletzungsschwere ist bei Forstunfällen hingegen besonders hoch.

Auf Gemeindeebene handeln

Jede Person, die Waldarbeiten durchführt, kann Maßnahmen zur Erhöhung ihrer eigenen Sicherheit treffen. Zusätzlich kann auch auf Gemeindeebene Aufklärungsarbeit darüber geleistet und Bewusstsein für präventive Maßnahmen geschaffen werden. Infofolder und Plakate, die an die wichtigsten Sicherheitsregeln bei der Forstarbeit erinnern, spielen dabei eine zentrale Rolle. 

Das KFV hat gemeinsam mit der AUVA und in Kooperation mit der Plattform Forst Holz Papier (FHP) sowie mit dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) eine Broschüre für das sichere Arbeiten beim Fällen von Bäumen herausgegeben und zudem Plakate entworfen. Diese sind digital und in gedruckter Form in begrenzter Stückzahl beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) unter der E-Mail-Adresse pr@kfv.at erhältlich und bieten Gemeinden eine direkte Möglichkeit, bei ihren Bürgerinnen und Bürgern ein höheres Sicherheitsbewusstsein zu fördern. 

Broschüre für das sichere Arbeiten beim Fällen von Bäumen