Gruppenbild mit den Vertretern der der ausgezeichneten Gemeinden. Die Bürgermeister Martin Staudinger (Hard), Michael Ritsch (Bregenz), Elmar Rhomberg (Lauterach), und Christian Natter (Wolfurt) sowie Gemeinderat Mathias Blaser (Lustenau).
© Land Vorarlberg/A. Serra

Vorarlberg

Label „Radfreundliche Gemeinde“ erstmals verliehen

6. Dezember 2022
Mit der Radverkehrsstrategie hat sich Vorarlberg zum Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen bis 2030 auf 21 Prozent zu steigern. Wichtige Partner dabei: die Gemeinden. Mit dem neuen Label „Radfreundliche Gemeinde“ soll das Engagement der Kommunen sichtbar gemacht werden und gleichzeitig zu weiteren Schritten motivieren. Die ersten fünf Gemeinden (Lauterach, Bregenz, Hard, Lustenau und Wolfurt) haben sich der Zertifizierung gestellt und die Auszeichnung „Radfreundliche Gemeinde“ erhalten.

Bislang gibt es in Vorarlberg noch kein Programm, das die Aktivitäten der Gemeinden für den Radverkehr objektiv erfasst, bewertet und damit mit anderen Kommunen vergleichbar macht.

„Durch die Zertifizierung erhalten Gemeinden eine Experteneinschätzung, in welchen Bereichen sie bereits ein hohes Niveau erreicht haben. Sie sehen aber auch, wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, wenn es um den weiteren Ausbau des Radverkehrs geht“, erläutert Landesrat Daniel Zadra.

Schon jetzt werden in Vorarlberg 16 Prozent aller Alltagswege mit dem Rad zurückgelegt. Zadra: „Unser Ziel ist es, diesen Prozentsatz bis 2030 auf 21 Prozent zu erhöhen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, investiert das Land in den kommenden Jahren kräftig in den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur.

Bandbreite an Maßnahmen in den zertifizierten Gemeinden

Die aktuell zertifizierten Gemeinden der plan b-Region haben sich jeweils durch unterschiedliche Stärken ausgezeichnet“, erklärte Radverkehrskoordinatorin Katharina Schwendinger. „Das widerspiegelt gleichzeitig auch die Bandbreite an Beurteilungskriterien, die dem Label Radfreundliche Gemeinde zugrunde liegen.“

  • So hat beispielsweise in Wolfurt ein Gesamtverkehrskonzept, das Radfahren stark fördert, besonders überzeugt. Die plan b Gemeinde hat den mit Abstand größten Anteil an Fahrradstraßen, bezogen auf das gesamte Verkehrsnetz der Gemeinde.
  • In Lustenau sticht hervorragende Kommunikation rund ums Radfahren hervor. Mit der Kampagne „Radlust“ gelingt es der Marktgemeinde, breite Teile der Bevölkerung fürs Radfahren zu begeistern.
  • Im Rahmen der Zertifizierung von Hard hat sich unter anderem gezeigt, dass die Gemeinde gute Radwegverbindungen in alle Nachbargemeinden und damit ein gemeindeübergreifendes Radwegenetz zur Verfügung stellt.
  • In der Landeshauptstadt Bregenz finden RadfahrerInnen besonders viele Radwege auf eigenen Trassen, was eine besondere Qualität für den Radverkehr schafft.
  • Und die Gemeinde Lauterach besticht durch die personellen und finanziellen Ressourcen, welche für das Thema Radfahren bereitgestellt werden.

Die Bewertungskriterien

Im Rahmen der Zertifizierung zur „Radfreundlichen Gemeinde“ wird die Radinfrastruktur in der Gemeinde ebenso bewertet, wie z. B. kommunikative Maßnahmen oder auch personelle Ressourcen für das Thema Radfahren in der Verwaltung. Die Zertifizierung erfolgt für jeweils fünf Jahre.

Die Auszeichnung wird – je nach Umsetzungstand - in „Silber“ oder in „Gold“ verliehen. Ab sofort haben alle Vorarlberger Gemeinden die Möglichkeit, sich als Radfreundliche Gemeinde zertifizieren zu lassen.

Die Prozessbegleitung erfolgt durch das Energieinstitut Vorarlberg www.energieinstitut.at