Kleine Kraftwerke werden in vielen Gemeinden als Alternative zu Großprojekten gesehen.
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Kleinwasserkraft kämpft ums Überleben

20. Oktober 2016
100 Gemeinden haben Resolutionen beschlossen, in denen die Bundesregierung aufgefordert wird, Kleinwasserkraftwerke zu unterstützen.

Interessensvertretung Kleinwasserkraft Österreich, freut sich über die Unterstützung aus den Kommunen. „Gerade den Gemeinden ist die große Bedeutung der Kleinwasserkraft bewusst. Sie ist sauber, sicher, prognostizierbar und direkt in Gemeinden angesiedelt. Die Wasserkraft deckt in den Unterzeichnergemeinden im Schnitt rund 80 Prozent des Strombedarfs der Haushalte!“, erläutert Wagner. Und er kritisiert, dass „manche Organisationen, die Bedeutung der Kleinwasserkraft für Österreich nicht entsprechend anerkennen“.



Christoph Wagner: „Die österreichische Kleinwasserkraft als ökologische, gut prognostizierbare und kostengünstige Form der Energieerzeugung wird durch direkte und indirekte Subventionen und Förderungen für atomare und fossile Energieformen und somit Marktpreisen von rund 2 Cent je kWh einer Situation ausgesetzt in der ein wirtschaftlicher Betrieb kaum mehr aufrecht zu erhalten ist.“ Massive Investitionen in Fischwanderhilfen, Reduzierung der Produktion durch erhöhte Restwasserabgabemengen etc. würden dazu beitragen, dass die Kleinwasserkraft in Österreich aktuell akut gefährdet ist, so Wagner. „Dies ist insbesondere im Hinblick auf das in Paris für Österreich ausgegebene Ziel von 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien verheerend.“

Die Forderungen



Die Hoffnungen richten sich nun an die Bundesregierung und den für Energie zuständigen Minister Mitterlehner. An ihn wurden 100 Resolutionen übergeben, in denen Gemeinden folgendes fordern:



Eine CO2- und atomstromfreie Energiezukunft sicherzustellen und die bestehende österreichische Kleinwasserkraft abzusichern und deren Ausbau zu ermöglichen, indem sie:


  • sich für Kostenwahrheit am europäischen Strommarkt in den EU-Gremien einsetzt,

  • einen fairen Abnahmepreis für Kleinwasserkraftstrom (5-6 Cent/kWh) und anderen Ökostrom aus Altanlagen als Ausgleich für bestehende Marktverzerrungen festlegt und

  • ausreichend hohe Investitionszuschüsse für die Errichtung von Fischwanderhilfen und anderen ökologischen Maßnahmen auch für die Kleinwasserkraft sicherstellt.