Südosttangente
Die Südosttangente - so leer ist sie selten
© Commons Wikimedia/Jacek Rużyczka

Die meistbefahrenen Straßen Österreichs

12. April 2019
Die A23 Südosttangente war 2018 wieder die am stärksten befahrene Straße Österreichs. Eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt, dass bei St. Marx der Abschnitt mit der höchsten Verkehrsbelastung war. Erstmals gab es im Vorjahr bereits auf fünf Autobahnen Abschnitte mit mehr als 100.000 Kfz pro Tag.

Rund 68 Millionen Kfz waren 2018 auf der A23 bei St. Marx unterwegs, um rund dreieinhalb Millionen mehr als noch im Jahr 2017, macht der Verkehrsclub Österreich aufmerksam.

Mit durchschnittlich 186.188 Pkw und Lkw pro Tag war die Südosttangente bei St. Marx der am stärksten befahrene Straßenabschnitt Österreichs. Der Anteil der Lkw beträgt hier rund sechs Prozent. 

Verkehr nimmt jährlich zu

Die VCÖ-Analyse zeigt, wie massiv die Verkehrsbelastung seit dem Jahr 2000 zugenommen hat. Auch im Jahr 2000 war die A23 die am stärksten befahrene Autobahn, mit 142.666 waren hier aber täglich um 43.522 Kfz weniger unterwegs als im Vorjahr. Aneinandergereiht ergeben allein die zusätzlichen Fahrzeuge stehend eine Autokolonne, die von Wien nach Graz reichen würde.

Platz 2 für die Südautobahn

Die A2 Südautobahn ist die am zweitstärksten befahrene Autobahn Österreichs. Bei Biedermannsdorf wurden im Vorjahr in Summe 60,5 Millionen Fahrzeuge gezählt, um rund eine Million mehr als im Jahr 2017.

Es folgen die A22 Donauufer-Autobahn bei der Wiener Brigittenauerbrücke mit 40,5 Millionen Fahrzeugen und die A1 Westautobahn bei Haid und Traun mit jeweils 40,2 Millionen Fahrzeugen.

Erstmals waren im Vorjahr auch auf der A4 Ostautobahn bei Mannswörth im Schnitt mehr als 100.000 Pkw und Lkw pro Tag unterwegs, in Summe rund 37 Millionen, wie die VCÖ-Analyse zeigt. 

Die stärkstbefahrenen Straßenabschnitte Österreichs

  • A23 St. Marx: 186.188 Kfz pro Tag
  • A2 Biedermannsdorf: 165.791
  • A22 Brigittenauer Brücke: 110.963
  • A1 Haid: 110.235
  • A4 Mannswörth: 101.266
  • A7 Bindermichl: 93.004
  • A12 Tunnel Amras: 83.404
  • S1 Laxenburger Straße: 80.963
  • A10 Anif: 70.825
  • A9 Schachenwald IBC: 65.851
  • A14 Wolfurt Lauterach: 63.619
  • A25 Wels: 60.032
  • A8 Krenglbach: 57.524
  • A21 Gschaid: 55.826
  • A13 Gärberbach: 51.245
  • S2 Hermann Gebauer Straße: 47.679
  • A3 Ebreichsdorf: 39.941
  • A5 Eibesbrunn: 38.846
  • S5 Zaina: 34.936
  • S33 Pottenbrunn: 32.867
  • S6 Natschbach: 29.093
  • S31 Wulkaprodersdorf: 25.555
  • S4 Wr Neustadt Süd: 25.101
  • S35 Peggau: 24.040
  • A6 Potzneusiedl: 22.230
  • S36 Zmöllach: 22.067
  • A11 St. Ulrich: 16.495
  • S16 Grins: 16.113

Quelle: Asfinag, VCÖ 2019

VCÖ fordert Verkehrsreduktion …

"Die Verkehrslawinen sind nur mit einer Kursänderung in der Infrastrukturpolitik zu bremsen. In der Vergangenheit wurde versucht, die Stauprobleme mit dem Ausbau der Autobahnen zu lösen. Damit ist man gescheitert. Der Verkehr hat dadurch noch stärker zugenommen, die Staubelastung im Straßennetz hat zugenommen . Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es das genaue Gegenteil, nämlich eine Reduktion  des Verkehrs", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Das Autobahnnetz ist heute um rund 300 Kilometer länger als im Jahr 2000 und vor allem haben sich die Abschnitte mit drei oder mehr Fahrbahnen von rund 100 auf über 400 Kilometer vervierfacht.  

… und Ausbau der Bahn

Der VCÖ fordert den forcierten Ausbau der Bahnverbindungen in Österreichs Ballungsräumen. Bestehende Engpässe, die häufigere Verbindungen verhindern, sind rasch zu beseitigen.

Eine einzige Schnellbahnfahrt in Doppeltraktion kann rund 1.000 Personen ans Ziel bringen. Beim aktuellen Besetzungsgrad können damit fast 900 Pkw ersetzt werden. Pkw verursachen im Schnitt pro Personenkilometer 15 Mal so viel klimaschädliches CO2 wie die Bahn, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin.