Wasserkarte mit Markierung auf Radfeld
Ohne Schutzmaßnahmen werden bei einem so genannten Jahrhunderthochwasser (HQ 100) allein in Radfeld 1,5 Millionen Quadratmeter überschwemmt.
Bild: Land Tirol

Hochwasserschutz für das Unterinntal

20. Oktober 2017
2.200 Gebäude und deren Bewohnerinnen und Bewohner sowie 160 Hektar Bauland sind derzeit bei einem 100-jährlichen Hochwasser am Inn im Unteren Unterinntal akut gefährdet. Durch 18 Kilometer Mauern und Dämme sowie einen Hochwasserrückhalt für 8,5 Millionen Kubikmeter Wasser sollen sie vor Überflutung geschützt werden.

Seit Ende 2016 liegen die Grobplanung und eine Kostenschätzung für das Hochwasserschutzprojekt im Unteren Unterinntal vor. Bislang wurden vor allem die Vertreter der Gemeinden und die betroffenen Grundeigentümer in den Retentionsräumen regelmäßig über das Projekt informiert und in den Planungsprozess miteinbezogen. Mit der neuen Website www.hochwasserschutz-unterinntal.at sind sämtliche Infos zum Projekt nunmehr für die gesamte Bevölkerung zugänglich.

Überschwemmung und Schutz im Bild



Was bisher im Planungsprozess geschehen ist und was noch passieren muss, damit das Untere Unterinntal nach menschlichem Ermessen hochwassersicher wird, wird auf der Seite ebenso dargestellt wie die Hochwasserschutzmaßnahmen in den einzelnen Gemeinden. Videos verdeutlichen das derzeitige Ausmaß der Überschwemmungen und zeigen die Situation nach Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Alle abrufbaren Pläne zeigen den Planungsstand Ende des letzten Jahres.

 

160 Hektar Bauland und 2.200 Gebäude zwischen Brixlegg und Angath sollen hochwassersicher werden.
Bild: Land Tirol

Nächster Schritt Detailplanung



„Die bereits vorliegenden Anregungen von den Gemeinden wurden geprüft. So viele wie möglich werden berücksichtigt, sobald wir vom Wasserverband Unteres Unterinntal den Auftrag für die Detailplanung erhalten“, erklärt Markus Federspiel von der Abteilung Wasserwirtschaft der Tiroler Landesregierung.



Die Rückmeldungen aus den bereits stattgefundenen Gesprächen mit den Grundeigentümern werden ebenfalls in die Detailplanung einfließen. Die Zuständigkeit für den Hochwasserschutz liegt bei den Gemeinden, die gemeinsam mit den Infrastrukturträgern ÖBB, ASFINAG, TIWAG und der Landesstraßenverwaltung im Wege eines noch zu gründenden Wasserverbandes auch Bauherr sind.