Klagenfurt
In Klagenfurt kommt die Fernwärme bereits zu 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
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Förderung, um Städte klimaneutral zu machen

17. April 2025
Das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) und der Klima- und Energiefonds unterstützen Städte und Gemeinden dabei, ihre Klimaziele zu erreichen. 47 Pionierstädte zeigen bereits, wie sie mit angewandter Forschungsförderung deutliche Erfolge erreichen. Mit der neuen Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2025“ stehen rund 16,5 Millionen Euro bereit, um städtische Energiesysteme, Gebäude und Quartiere nachhaltig umzugestalten und Lösungen für die Klimawandelanpassung zu etablieren.

Städten und Gemeinden kommt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine entscheidende Rolle zu. Beinahe 80 Prozent der Gesamtenergie werden dort verbraucht und gleichzeitig rund drei Viertel der globalen CO2-Emissionen freigesetzt. 

Mit Hilfe der Fördermittel aus der Initiative „Klimaneutrale Stadt“ sollen technische, sozial-ökologische und wirtschaftliche Innovationen entstehen, die Städte und Gemeinden im Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität und zur Anpassung an den Klimawandel voranbringen. 

Erfolgreiche Projekte mit Vorbildfunktion

Zehn österreichische „Pionier-Großstädte“ sind bereits Teil der Mission. Weitere 37 „Pionier-Klein- und Mittelstädte“ haben Strategien zur Erreichung der Klimaneutralität erarbeitet bzw. arbeiten aktuell daran. So werden in den Städten praxistaugliche Lösungen entwickelt, erprobt und umgesetzt, die in weiterer Folge – im Sinne eines Know-how-Transfers – direkt von anderen Städten genutzt werden können. Mit Erfolg, wie sich an diesen Beispielen ablesen lässt: 

In Klagenfurt, das auch als einzige österreichische Stadt Teil der „EU Mission Climate Neutral and Smart Cities“ ist, kommt die Fernwärme mittlerweile zu 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen und die Stadtwerke, der größte Energieversorger, setzen beim Stromeinkauf auf 100 Prozent zertifizierten Ökostrom. 

Um klimaneutral zu werden, ist jedoch nicht nur die Stadt selbst gefordert. Auch Unternehmen – wie z. B. das Klinikum Klagenfurt – müssen aktiv werden. Mit über 440.000 m² Fläche und täglich tausenden zu versorgenden Personen ist der CO₂-Ausstoß des Klinikums erheblich – etwa durch Energieverbrauch, Mobilität, Ernährung und spezielle Emissionen wie Narkosegase. Im Projekt K3 wird zuerst die aktuelle Klimabilanz erhoben. Danach werden Maßnahmen für mehr Klimaschutz entwickelt. Dabei wird auch geprüft, wie das Klinikum als Teil des Stadtgebiets zu größeren Klimaeffekten beitragen kann.

Bregenz startete 2023 einen breiten partizipativen Prozess, um einen Klimaneutralitätsfahrplan zu erarbeiten. Im Juli 2024 setzte sich die Stadt dann in einem einstimmigen Beschluss „Klimaneutralität bis 2040“ als Ziel. Ein unabhängiger Klimabeirat verantwortet die Auswahl konkreter Maßnahmen, die im Partizipationsprozess gesammelt wurden und jetzt in die Umsetzung gehen.

In St. Pölten kooperiert die Stadt derzeit eng mit zwei Bauträgern im Planungsprozess zu Pilotvorhaben für die Sanierung bzw. den Neubau von Quartieren. Den Kern bilden innovative Mobilitäts- und Energielösungen. Weit fortgeschritten ist etwa die Projektentwicklung der ÖBB zur Sanierung der Eisenbahnerhöfe. Die Gebäude der historischen Arbeitersiedlung stehen teilweise unter Denkmalschutz.

Die FTI-Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2025“ im Überblick 

Unterstützt werden die Entwicklung und Erprobung innovativer urbaner Technologien und Systeminnovationen. Pilotquartiere, die die Erreichung der Klimaneutralität und Klimaresilienz in (Pionier-)Städten demonstrieren, stehen dabei ebenso im Fokus. Österreichische Städte sowie alle Akteur:innen, die sich mit Forschungs- und Entwicklungsfragen in diesem Kontext beschäftigen, können sich um Fördergelder aus dem Programm bewerben.

Die Schwerpunkte der Ausschreibung sind:

  • 1. Urbane Technologieentwicklungen
  • 2. Urbane Systeminnovationen
  • 3. Urbane Pilotdemonstrationen
  • 4. Mobilisierung und Vernetzung für regeneratives und Lebenszyklus-basiertes Bauen
  • 5. F&E Dienstleistungen

Die Projektanträge müssen mittels FFG eCall eingereicht werden. 

Details zur Ausschreibung und Einreichfristen finden Sie hier: 

https://www.klimafonds.gv.at/foerderung/mission-klimaneutrale-stadt-technologien-und-innovationen-fuer-die-klimaneutrale-stadt-2025/

Webinar zur Ausschreibung

In einem Webinar am 23. April 2025 informieren das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, der Klima- und Energiefonds sowie die FFG zu den aktuellen Ausschreibungen „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt" und „Energieforschung 2025". Infos und Anmeldung

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