Linz Panorama
Das Seibahnprojekt würde bis zu 283 Millionen Euro kosten.
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Eine Seilbahn für Linz?

16. Oktober 2018
Linz leidet unter stetig zunehmendem Verkehr. Nach dem Vorbild der bolivianischen Großstädten La Paz und El Alto will man dem Problem nun mit einer zehn Kilometer langen Seilbahn Herr werden.

Angedacht ist eine Drei-Seil-Umlaufbahn mit 167 Gondeln für jeweils bis zu 35 Personen. Pro Stunde könnten bis zu 5.500 Personen je Richtung transportiert werden. Die Reisegeschwindigkeit würde 29 km/h betragen. Zum Vergleich: Eine Straßenbahn im fünf Minuten Takt könnte knapp 3.000 Menschen befördern.

In den Gondeln könnten auch Kinderwagen und Fahrräder transportiert werden. Der Betrieb wäre bis zu einer Windgeschwindigkeiten von 100 km/h möglich.

Sieben Stützen würden reichen

Start- und Schlüsselpunkt für das Projekt wäre der Bahnhof Ebelsberg im Süden von Linz. Auf lediglich sieben Stützen, die eine Spannweite der Seile von bis zu einem Kilometer zulassen, soll die Bahn dann zum Werksgelände der Voestalpine und über den Bahnhof Franckstraße und die Industriezeile bis zur Hafencity führen. Von dort wäre ein letzter 1,7 Kilometer langer Abschnitt zum Pleschinger See geplant.

Das Projekt würde bis zu 283 Millionen Euro kosten. Ob es finanzierbar ist, hängt davon ab, wie viel Bund und Land Oberösterreich beisteuern. Die Stadt will jetzt Gespräche führen. 

Billigere Alternative

Eine billigere Alternative wäre eine Einseilumlaufbahn mit kleineren Gondeln und einer Förderleistung von 4.000 Personen pro Stunde. Der Betrieb wäre dann nur bis zu einer Windgeschwindigkeit von 60 km/h möglich. Trotz 31 Stützen wären für diese Variante nur 175 Millionen Euro erforderlich.

La Paz
Vorbild La Paz. Die Seilbahn im bolivianischen Regierungssitz wird durchschnittlich von 230.000 Fahrgästen pro Tag benutzt.