Verkehrsminister Norbert Hofer und EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc
Verkehrsminister Norbert Hofer und EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc eröffneten die Ausstellung der TRA.
© Austria Tech/Zinner

Die Zukunft von Verkehr und Transport

„In den kommenden vier oder fünf Jahren werden wir so weit sein, dass wir zu Maschinen reden können wie mit Menschen. Was für eine verrückte Idee.“ Mit dem Vortrag von Gerd Leonhard, Autor, Humanist und Futurist, startete die Transport Research Arena 2018, die erstmals in Wien stattfand.

Leonhard stimmte vor rund 3200 Besuchern auf die Innovationen ein, die rund 650 Wissenschafter, Forscher und Visionäre in rund 100 verschiedenen Sitzungen vorstellten. Nicht gerechnet die vielen, vielen kleinen Projekte, die von überall aus Europa präsentiert wurden. Seine Konklusion: „Science fiction" wird zu „Science fact", alles, was wir uns nicht vorstellen konnten, wird Wirklichkeit. Die Chinesen, so Leonhard, haben ein Sprichwort dafür: „Wenn du wissen willst, wie die Zukunft wird, hör‘ auf deine Kinder." Sogar einen Zeitrahmen nennt er: Die Menschheit wird sich in den kommenden 30 Jahren so stark verändern, wie in den vergangenen 300 Jahren nicht. Ein Punkt, an dem ihm kaum jemand widerspricht, der sich ein bisschen mit der Materie befasst. Faktum ist, dass unser Wissen und unsere Fähigkeiten exponentiell steigen. Er stellt in den Raum, dass business as usual tot ist, wir müssen uns auf die digitale Zukunft vorbereiten. Die einzige Chance ist, so Leonhard, dass wir die Aufgaben der digitalen Zukunft meistern müssen, denn sie werden unsere Zukunft definieren.

"Dort, wo Menschen mit Menschen arbeiten, sollten Menschen sein"

Mahnende Worte fand Leonhard zum „Data-Hype" unserer Zeit. „Daten" seien das neue Öl, künstliche Intelligenzen (AI – Artificial Intelligence) die neue Elektrizität – aber bei all dem müssen wird darauf achten, dass der Mensch das Maß aller Dinge bleibt, dass der Mensch im Zentrum der Entwicklung bleibt. Die Maschinen nehmen uns alle Routinearbeiten ab – wer will schon gerne am Fließband stehen oder andere monotone Arbeiten machen – aber das bedeutet nicht das „Ende der Arbeit". Jedenfalls dann nicht, wenn wir bereit dazu sind. Was er damit meint ist, dass Menschen die kreativen oder sensiblen Arbeiten auch künftig übernehmen. Dort, wo Menschen mit Menschen arbeiten, sollten Menschen sein. Es wird wichtig sein, dass es künftig keinen „Hyper-Wettbewerb" zwischen Mensch und Maschine gibt, wichtig wird sein, dass es zu einer „Hyper-Zusammenarbeit" zwischen Mensch und Maschine kommt.

Der Schlüssel zur Mobilitätswende sind digitale Infrastrukturen sowie innovative Kommunikationstechnologien. Verkehrsminister Norbert Hofer, der gemeinsam mit der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc die offizielle Eröffnung vornahm: „In Anbetracht der Herausforderungen denen wir bei der zukunftsfähigen Gestaltung unserer Mobilität gegenüberstehen, bedeutet Digital Era vor allem eines: Transformation und Veränderung durch Digitalisierung und Dekarbonisierung als bestimmende Megathemen für die Mobilität der Zukunft. Für eine Energie- und Mobilitätswende heißt es neue Technologien und Trends bestmöglich aufzugreifen, um auch künftig Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern."

Wesentlich wird sein, so die einhellige Meinung vieler Experten, dass von politischer Seite nicht eine bestimmte Technologie zu bevorzugen sei.

Die TRA 2018 wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology und der AustriaTech, mit der Europäischen Kommission und den europäischen Technologieplattformen ausgerichtet. KOMMUNAL war als Medienpartner vor Ort. Mehr auf www.traconference.eu.