Initiative Landpaket
Gesucht werden unternehmerisch denkende Menschen, die in ihrer Gemeinde ein „Multi-Service-Nahversorgungs-Zentrum“ errichten wollen.
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Die Post sucht neue Nahversorger

27. Juli 2020
Die Ausdünnung von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Infrastruktureinrichtungen im ländlichen Raum hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und stellt Gemeinden vor immer größere Herausforderungen. Mit der Initiative „Landpaket“ möchten die beteiligten Stakeholder – 17 Einrichtungen und Lebensmittelhändler – dieser Ausdünnung entgegenwirken.

In Gemeinden, die aktuell über keinen Nahversorger und keinen Postpartner verfügen, soll durch diese neue Partnerschaft eine Belebung des ländlichen Raums stattfinden. Die beiden „Grundsäulen" Lebensmittelhandel und Postpartnerschaft mitsamt Finanzdienstleistungen der bank99 werden idealerweise um weitere Partner ergänzt. Aus Sicht der Österreichischen Post gibt es aktuell rund 100 Gebiete in Österreich, in denen das Landpaket umgesetzt werden kann.

Projekt soll Landflucht bekämpfen

„Das ‚Landpaket‘ ist für die Gemeinden ein weiterer wichtiger Baustein, um die lokale und regionale Nahversorgung zu sichern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Attraktivität der Gemeinden zu stärken. Unser oberstes Ziel in den Gemeinden ist es, die Ausdünnung der Infrastrukturen in den Regionen zu bekämpfen, weil wir gleiche Chancen und Lebensbedingungen für alle Menschen brauchen. Denn gerade die wohnortnahe Nahversorgung ist für die Gemeinden in den ländlichen Regionen eine wichtige Standortfrage, um das Dorfleben zu stärken und Abwanderung zu vermeiden. Mit der Initiative ‚Landpaket‘ setzen wir dabei wichtige Impulse", so Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.

„Bereits vor beinahe 20 Jahren nahm der erste Post Partner seinen Betrieb auf und heute zählen wir 1.350 Post Partner. Eine Erfolgsgeschichte die sich mehr als bewährt hat. Mit neuen Partnern und neuen Dienstleistungen wie jüngst die Eröffnung unserer eigenen Bank, der bank99, werden wir im ländlichen Raum weiterhin stark präsent sein," ergänzt Post-Generaldirektor Georg Pölzl.

Neues Geschäftsmodell für Kaufleute

Mit dem Landpaket soll möglichen Betreibern, wie z.B. selbständigen Kaufleuten, ein neues Geschäftsmodell angeboten werden. Dabei sollen Menschen mit Beeinträchtigung bei der Personalauswahl besonders berücksichtigt werden.

„Mit dem Konzept des ‚Landpakets‘ wollen wir die Infrastruktur in den Dörfern und Ortskernen stärken und ausbauen. Das ‚Landpaket‘ baut auf dem Konzept der Postpartnerschaften auf und ergänzt sie um Lebensmittelhandel, Direktvermarkter oder andere Angebote. Damit kann in so mancher Gemeinde wieder wirtschaftliches Leben zurückkehren, wenn viele Partner ihre Kräfte bündeln und zusammenarbeiten. Der ländliche Raum braucht diese Impulse und neue Kooperationsformen. Ich bin der Post, dem Gemeindebund und den anderen Partnern sehr dankbar für diese Idee, die ich als zuständige Ministerin für die Regionen gerne unterstütze", sagt Bundesministerin Elisabeth Köstinger.

Riedl, Köstinger, Pötzl
Präsentiert wurde die Initiative im Beisein von Vertretern aller Kooperationspartner durch Gemeindebund-Chef Alfred Riedl, Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Post-Generaldirektor Georg Pölzl.


Die Initiative Landpaket besteht aus folgenden Kooperationspartnern:

  • Österreichischer Gemeindebund
  • Monopolverwaltung (MVG)
  • Österreichische Lotterien
  • Wirtschaftskammer Österreich
  • Handelsverband Österreich
  • Behindertenanwalt
  • SPAR
  • Unimarkt
  • Nah&Frisch
  • BILLA
  • ADEG
  • Handelshaus Wedl
  • Handelshaus Kiennast
  • KASTNER Gruppe
  • MPREIS
  • A1
  • Österreichische Post (fungiert auch als Koordinationsstelle)

Eine Erweiterung der Service- und Dienstleistungen durch Putzereien, Kaffeeangebote, aber auch z. B. eine Auslagerung nichthoheitlicher Gemeindetätigkeiten, wie etwa die Verteilung des Gelben Sacks zur Sammlung von Verpackungsmaterial, sind möglich.