Landkarte mit Guntramsdorf im Mittelpunkt
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Bürgermeister fordern „Spange Guntramsdorf“

30. Mai 2018
Die Bürgermeister von vier Gemeinden im Süden Wiens fordern gemeinsam und parteiübergreifend von Land Niederösterreich, von der Bundesregierung und der ASFINAG eine rasche Umsetzung der seit Jahren diskutierten „Spange Guntramsdorf“. Dabei handelt es sich um einen direkten Autobahnzubringer von der Bundesstraße 17 im Bereich „Badener Spitz“ zum A2-Knoten Guntramsdorf.

Diese Querverbindung zwischen B17 und A2 würde, wie auch von mehreren Studien bestätigt wird, rasch zu einer wesentlichen Verkehrsentlastung der Ortszentren und Wohngebiete der B17-Anrainer-Gemeinden im Süden Wiens führen, argumentieren die Bürgermeister. Bestehende Verkehrsströme aus dem Süden in Richtung Wien könnten von der B17, über unbebautes Gebiet zwischen Guntramsdorf und Möllersdorf, direkt auf die A2 umgeleitet werden. 

Vorwürfe an Bund, Land und ASFINAG

Die Planungen zur „Spange Guntramsdorf“ sind seit Langem abgeschlossen. Konkrete Finanzierungszusagen von Bund, Land Niederösterreich und ASFINAG fehlen jedoch. Das Datum für den Baubeginn wird immer wieder auf die lange Bank geschoben, obwohl seit Jahren alle Studien und Verkehrskonzepte den Bau empfehlen und dieser einfach umzusetzen wäre, kritisieren die Gemeindechefs.

B17-Anrainergemeinden leiden unter Durchzugsverkehr

Die Bewohner der B17-Anrainergemeinden und ihrer Nachbarorte leiden inzwischen weiter unter stetig steigendem Durchzugsverkehr und unter täglichen Staus direkt in ihren Ortszentren. Es wird befürchtet, dass sich diese Situation durch eine geplante Verkürzung des Taktes der Badner Bahn, die mehrmals die B17 kreuzt und damit den Verkehrsfluss unterbricht, sogar noch weiter verschärfen wird, wenn die Spange Guntramsdorf nicht rasch gebaut wird.

Bürgermeister kooperieren parteiübergreifend

Daher haben sich jetzt die Bürgermeister der Gemeinden Guntramsdorf (Robert Weber, SPÖ), Biedermannsdorf (Beatrix Dalos, ÖVP), Laxenburg (Robert Dienst, ÖVP) und Mödling (Hans Stefan Hintner, ÖVP) zusammengeschlossen. Gemeinsam und parteiübergreifend fordern sie die Verantwortlichen der niederösterreichischen Landesregierung, der Bundesregierung und der ASFINAG öffentlich auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und das Projekt „Spange Guntramsdorf“ rasch umzusetzen.

Dazu der Guntramsdorfer Bürgermeister Robert Weber: „Die ASFINAG und die politisch Verantwortlichen in Bund und Land Niederösterreich müssen den Verkehrsinfarkt und die Probleme der Bewohner unserer Gemeinden endlich ernst nehmen und rasch für Entlastung sorgen. Die ‚Spange Guntramsdorf’ würde mehrere Gemeinden und zehntausende Menschen im Süden Wiens entlasten und die täglichen Staus durch Ortszentren und Wohngebiete reduzieren

„Der Bau der ‚Spange Guntramsdorf’ zwischen B17 und A2 ist längst notwendig und darf nicht weiter verzögert werden. Die Voraussetzungen dafür im Süden Guntramsdorfs sind ideal, da die Streckenführung problemlos über unbebautes Gebiet geführt werden kann“, ergänzt der Mödlinger Bürgermeister Hans Stefan Hintner abschließend.

Traiskirchens Andreas Babler gegen neue Schnellstraßen

Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, sieht die Sache anders: „Wir alle leiden unter dem zunehmenden Verkehrsdruck, speziell von der Wiener Stadtgrenze bis in den Großraum Wiener Neustadt. Dies wird man nicht in den Griff bekommen, wenn man stückweise neue Schnellstraßen errichtet, um so wieder den Autoverkehr bzw. Schwerlastverkehr attraktiver zu machen, sondern nur mit einem radikalen Umdenken hin zu einer ökologischen Verkehrsplanung.“ Neue Großstraßen zu bauen bedeute nicht weniger, sondern insgesamt mehr Verkehr, so Babler. Er fordert stattdessen eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs.