Symbolbild Klimaschutz
Der Klima- und Energiefonds soll mithelfen, eine CO2-freie Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen, die Innovationskraft heimischer Unternehmen zu stärken und die nachhaltige Nutzung regionaler Ressourcen zu ermöglichen.
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Wie Energie- und Mobilitätssysteme zukunftsfit werden

Der Klima- und Energiefonds will nachhaltige Impulse für die heimische Wirtschaft setzen: ein erstes Förderpaket startet jetzt. Im Fokus stehen die zukunftsfitte Gestaltung von Energie- und Mobilitätssystemen, die Ankurbelung der Konjunktur und die Absicherung von Standorten.

Der Klima- und Energiefonds der Bundesregierung ist dotiert aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz sowie europäischen Mitteln. Nächstes Jahr stehen 158 Millionen Euro zur Verfügung, dies ist ein deutliches Plus von 57 Millionen Euro gegenüber den Vorjahren, wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und die beiden Klimaschutzfonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth und Theresia Vogel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten.

Eine Million Dächer

„Wir haben uns im Regierungsprogramm viel vorgenommen – bis 2030 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien. Dafür wollen wir auf einer Million Dächern umweltfreundlichen Sonnenstrom aus Photovoltaikanlangen erzeugen. Mit 13,7 Millionen an Förderung machen wir heute einen großen Schritt“, so Ministerin Gewessler.

In seiner zentralen Programmstrategie setzt der Fonds auf die Arbeit mit Modellen, Vorzeigeprojekten und der Entwicklung hochinnovativer Technologien „made in Austria“.

Konkret hat der Fonds mit einem Förderbudget von 1,4 Milliarden Euro in den letzten zwölf Jahren 30 Programme entwickelt und mehr als 144.000 Projekte gefördert. Diese haben im Schnitt das Vierfache an Investitionen ausgelöst.

Pressekonferenz Klima- und Energiefonds
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierte das Jahresprogramm des Klima- und Energiefonds gemeindsam mit den beiden Geschäftsführern Ingmar Höbarth und Theresia Vogel. Foto: Klimafonds/K. Juhasz

Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Die Energie- und Mobilitätswende in Österreich voran treiben bedeutet für uns auch, die heimische Konjunktur durch Klimaschutzmaßnahmen anzukurbeln.“  Ingmar Höbarth: „Zahlreiche Projekte stehen in den Startlöchern – dank des deutlich erhöhten Budgets gehen diese nun in die Umsetzung und zeigen Wirkung. Denn die Klimakrise braucht jetzt konkrete Maßnahmen – wir hoffen daher, dass der positive Budgetpfad auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.“

Evaluierung bestätigt hohen Nutzen des Fonds

Den ökonomischen Nutzen des Fonds streichen Umweltbundesamt GmbH und Prognos AG Berlin in ihrer aktuellen Evaluierung des Klima- und Energiefonds hervor. Die Evaluatoren betonen, dass die CO2-Einsparungen, welche durch die Unterstützungsmaßnahmen des Klima- und Energiefonds erzielt werden, auch aus ökonomischer Perspektive von langfristigem Nutzen sind, da Kosten für Zertifikatskäufe und Kosten des Klimawandels vermieden und positive Effekte hinsichtlich der Wertschöpfung und Beschäftigung in Österreich generiert werden.

Schwerpunkt auf Städte und Regionen

Betont wird, dass es nun gilt, das Energie- und Mobilitätssystem in Städten und Regionen zukunftsfit zu machen, indem der Ausbau von erneuerbarer Energie, die Sektorkopplung, die Integration von Speichern, Maßnahmen zur Energieeffizienz und erneuerbare Wärmesysteme in einem klug gesteuerten Energiesystem unterstützt werden und das Angebot an klimafreundlicher Mobilität ausgebaut wird.

Weitere Schwerpunkte 2020

  • Anpassung an den Klimawandel: Städte und Regionen, Infrastrukturbetreiber, Wirtschaftssektoren/Branchen und der Gesundheitssektor werden durch konkrete Anpassungsprogramme in der Bewältigung der Folgen der Klimakrise unterstützt.
  • Wirtschaft wird fossilfrei – Standort sichern: Die heimische Wirtschaft und im Besonderen die energieintensive Industrie werden bei der zügigen Transformation, dem Ausstieg aus fossiler Energie unterstützt. Das bedeutet die Sicherung des Wirtschaftsstandortes und steigert die Chancen im globalen Wettbewerb.
  • Klimaschutz-Innovationen ausrollen: Die forcierte Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien in großflächigen Testbeds (z. B. Wasserstoff-Technologie, Sektorkopplung und Speichertechnologien, integrierte regionale Systeme, urbane Entwicklung, innovative Sanierungen, Logistik).
  • Green Finance: Mit speziellen Angeboten und Initiativen wird Privatkapital mobilisiert. Damit soll das öffentliche Budget entlastet und die Energie- und Mobilitätswende noch engagierter vorangetrieben werden.

Der Klima- und Energiefonds

Der Klima- und Energiefonds unterstützt die Bundesregierung bei der Umsetzung ihrer Klima- und Energieziele. Er treibt die Energie- und Mobilitätswende voran und schafft Bewusstsein für diese Themen in der Öffentlichkeit.

Ziel ist eine CO2-freie Wirtschaft und Gesellschaft, die Stärkung der Innovationskraft heimischer Unternehmen und die nachhaltige Nutzung regionaler Ressourcen. Denn nicht erst seit der Corona-Krise sind die Unabhängigkeit von globalen Produktionssystemen, die Krisenfestigkeit der heimischen Wirtschaft und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in allen Bereichen des täglichen Lebens von entscheidender Bedeutung.

Ein Förder-Euro löst durchschnittlich vier Euro an Investitionen aus dem privaten Bereich aus. So konnte der Klimafonds mit seinem Förderbudget von 1,4 Milliarden Euro seit 2007 rund 5,6 Milliarden Euro an Investitionen auslösen.