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Verkehrssicherheit
Viele halten immer noch nicht für Kinder am Schutzweg
Schutzwege bieten immer nur bedingten Schutz vor Unfällen. Wie Beobachtungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen, hält jedes zwanzigste Fahrzeug nicht an, obwohl ein Kind über einen Schutzweg gehen will. Für Erwachsene bremst sogar jeder Zehnte nicht.
Angesichts dieser ernüchternden Daten mahnt das KFV mehr Rücksichtnahme und Vorsicht ein. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Österreich auf „Zebrastreifen“ insgesamt 5.213 Personen verletzt, darunter 887 Kinder. Getötet wurden auf Schutzwegen insgesamt 48 Menschen, darunter 3 Kinder.
Die dunkle Jahreszeit ist für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden besonders gefährlich – vor allem dann, wenn sie schlecht sichtbare Kleidung tragen. Laut einer Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) sind nur rund 35 Prozent der Zu-Fuß-Gehenden im Winter gut sichtbar unterwegs (helle Kleidung oder Reflektoren). Bei den Fahrradfahrenden sind es rund 36 Prozent.
5.213 Zu-Fuß-Gehende auf Schutzwegen verletzt und 48 getötet
Auch Schutzwege werden ihrem Namen nicht immer gerecht, was der Öffentlichkeit durch spektakuläre Unfälle zuletzt wieder schmerzlich bewusst gemacht wurde. Tatsächlich handelt es sich dabei um alles andere als Einzelfälle, wie die Statistik zeigt. In den vergangenen fünf Jahren (2019 bis 2023) sind in Summe 5.213 Zu-Fuß-Gehende auf Schutzwegen verletzt und 48 getötet worden. Unter den Verletzten waren 887 Kinder (0–14 Jahre) und unter den Getöteten 3 Kinder.
KFV fordert Verdoppelung der Strafe, wenn Kinder gefährdet werden
Doch selbst diese Zahlen spiegeln noch nicht den tatsächlichen Umfang des Fehlverhaltens vor Schutzwegen wider. Wie die „Fußgänger/Lenker Interaktions-Beobachtungen 2024“ des KFV zeigen, lässt jedes zwanzigste Fahrzeug Kinder nicht ungehindert über den Schutzweg gehen. Für Erwachsene bremst sogar jeder Zehnte sein Fahrzeug nicht ab, um sie ungehindert über den Zebrastreifen gehen zu lassen.
Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) erklärt dazu: „Die Anhaltebereitschaft hat sich in den vergangenen Jahren leider kaum verändert. Besonders erschütternd ist es, wenn nicht einmal vor Kindern, die einen Schutzweg überqueren wollen, angehalten wird. Wir fordern daher generell eine Verdoppelung des Strafausmaßes bei Delikten im Straßenverkehr, wenn Kinder gefährdet werden“.