Tirol erhebt Rad- und Fußgängerinfrastruktur
Mit „TiRollt“ werden zwei Ziele verfolgt: Für die Gemeinden soll eine Planungsgrundlage für den Ausbau der örtlichen Radwegnetze geschaffen werden, und die Datenbasis für Routinganwendungen wie die landeseigene Plattform www.radrouting.tirol soll verbessert werden.
Während die Voraussetzungen für die Routenplanung im touristischen und freizeitbezogenen Radverkehr in Tirol bereits sehr gut sind, besteht beim Alltagsradverkehr noch Optimierungsbedarf. „Diese Grundlagenerhebung für den Alltagsradverkehr ist vor allem auch deshalb wichtig, weil sich das Rad insbesondere für kürzere Strecken als Fortbewegungsmittel anbietet“, meint Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler.
Erhebungen laufen auf Hochtouren
In 115 Tiroler Gemeinden wurde die bestehende Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer bereits erfasst.
„Die Gemeinden stellen uns in der Regel schon im Vorfeld Unterlagen über Rad- und Gehwege, Radfahrstreifen oder kombinierte Rad- und Gehwege sowie Fahrverbote und Einbahnen zur Verfügung. Teil unserer Erhebungen sind aber auch Einrichtungen wie Radabstellplätze, Servicestellen und auch Hindernisse wie Stiegen oder Unterführungen, die auch auf die Routenauskunft Einfluss nehmen“, schildert Projektleiterin Martina Falkner von der Abteilung Geoinformation. Zudem sind die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter vor Ort mit dem Rad unterwegs und nehmen die rad- und fußgängerrelevanten Einrichtungen mittels GPS-Gerät auf.
Einarbeitung in Verkehrsdatenbank
Die so erhobenen und geprüften Daten werden von der Abteilung Geoinformation in weiterer Folge in die GIP, die Graphenintegrations-Plattform, eingearbeitet. Die GIP ist vereinfacht gesagt eine Datenbank, die das gesamte Verkehrsnetz Österreichs umfasst, und nicht nur die Basis für die Verkehrsauskunft Österreich, den Pendlerrechner und auch für radrouting.tirol darstellt, sondern auch als Planungsgrundlage für Projekte im Alltagsradverkehr dient.
Mitte 2022 soll das Projekt „TiRollt“ und damit die Grundlagenerfassung für den Alltagsradverkehr abgeschlossen sein. Im Zuge der Erhebung der Rad- und Fußgängerinfrastruktur wird auch das gesamte niederrangige Straßennetz im Dauersiedlungsraum überarbeitet und aktualisiert. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Gemeinden kann auch die notwendige Datenaktualität gewährleistet werden.
