
„Auf Gemeindeebene gibt es bereits seit Jahren interessante Initiativen für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit“, sagt der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer.
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Südtirols Gemeinden sollen nachhaltiger werden
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes war kürzlich Thema einer Veranstaltung von Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Südtirols Gemeinden.
In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindenverband hatte der Landeshauptmann die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu einem Online-Meeting geladen, um ihnen die wichtigsten Punkte der Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung zu erläutern. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die konkrete Umsetzung in den Gemeinden erfolgen kann.
„Land und Gemeinden arbeiten bereits heute im Sinne der Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es nun, mehr Struktur in diese Zusammenarbeit zu bringen“, stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher klar. „Es geht darum, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen und dabei auch die Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen.“
Aus diesem Grund sollen die Bemühungen auf Gemeinde- und Bezirksebene institutionalisiert werden. Bis Ende März soll jede Gemeinde einen Nachhaltigkeitsbeauftragten ernennen, der als Ansprechpartner für den Gemeindenverband und die Landesverwaltung dienen soll. Dabei sollte es sich möglichst um ein Mitglied des Gemeindeausschusses handeln.
Leitfaden wird erarbeitet
In einem weiteren Schritt ist vorgesehen, dass eine Arbeitsgruppe der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Gemeinden einen „Leitfaden für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele für die Südtiroler Gemeinden“ erarbeitet. Über die Bildungsausschüsse soll die Einbindung der Bevölkerung vor Ort gewährleistet werden.
Als Leitlinien sollen den Verwaltungen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG – Sustainable Development Goals) dienen. Dabei gilt der Grundsatz, dass bei der Verfolgung eines Ziels kein relevanter Schaden für ein anderes Ziel verursacht werden darf.
„Die Eindämmung des Klimawandels, der Erhalt der Artenvielfalt, die Schaffung einer solidarischen und kulturell vielfältigen Gesellschaft, die gerechte Verteilung von Ressourcen, Einkommen und Chancen sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft nach Kreislaufprinzipien sind die fünf wichtigsten Herausforderungen, die sich für Südtirol stellen“, erklärte Kompatscher.
Wo Südtirol punkten kann und wo es Herausforderungen gibt
„Auf Gemeindeebene gibt es bereits seit Jahren interessante Initiativen für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit“, betonte der Präsident des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer.
Punkten kann Südtirol in Sachen Nachhaltigkeit mit seiner Energie aus Wasserkraft, den lokalen Wirtschaftskreisläufen und den lebendigen Gemeinden. Große Herausforderungen warten hingegen in den Bereichen Umwelt und Verkehr, Soziales und Wohnen sowie Tourismus und Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft.