gelbe Tonne
In der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack werden künftig in ganz Österreich restentleerte Verpackungen aus Kunststoff und Metall gemeinsam gesammelt.
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Plastik und Metall wird künftig überall gemeinsam gesammelt

20. November 2024
Bereits im Jahr 2023 haben die Bundesländer Wien, Kärnten, Salzburg, Teile von Oberösterreich sowie fast ganz Niederösterreich auf die gemeinsame Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen umgestellt. Ab 1. Jänner 2025 werden nun auch in den anderen Bundesländern sämtliche Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt. Damit verschwindet die blaue Tonne und es gilt dann in Österreich eine einheitliche Sammlung.

Gleichzeitig wird in ganz Österreich das Einwegpfand für Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt. Das gut funktionierende System für die Sammlung von Altpapier sowie Weiß- und Buntglas bleibt unverändert.

Die Umstellung in der Praxis erfordert einen längeren Zeitraum, in dem die blauen Sammelbehältnisse nach und nach abgezogen werden. Gestartet wird mit der Umstellung der Sammelbehälter daher bereits im Dezember, abgeschlossen wird sie Ende Jänner 2025 sein. Dort, wo der blaue Sammelbehälter bereits entfernt wurde, können Metallverpackungen bereits mit der Leichtverpackung mitgesammelt werden.

Einheitliches System für ganz Österreich

In den Bundesländern, in denen das System bereits umgestellt wurde, konnte die Sammelmasse aus dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne um durchschnittlich 20 Prozent gesteigert werden. Dieses Sammelmodell wird nun flächendeckend auf ganz Österreich ausgeweitet. Es gilt als wichtiger Schritt für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sowie zur Erreichung der EU-Recyclingquoten.

Die Quoten schreiben vor, dass bis Ende 2030 55 Prozent aller Kunststoffverpackungen recycelt werden müssen.

Der Mensch ist der beste Mülltrenner

Voraussetzung ist und bleibt aber eine gute Trennqualität durch den Menschen. Im aktuellen System werden in Summe rund 42 Kilogramm pro Person und Jahr an Leichtverpackungen und Metallverpackungen gesammelt. Etwa 14 Kilogramm davon landen pro Person und Jahr derzeit als Fehlwurf im Restmüll.

Durch die Einführung der neuen gemeinsamen Leicht- und Metallverpackungssammlung und des Einwegpfands soll die getrennte Sammlung deutlich verbessert werden.

Sortiertechnologien optimiert

Die Umstellung erfolgt jetzt, da in den letzten Jahren zahlreiche Verpackungen für das Recycling optimiert und Sortiertechnologien weiterentwickelt wurden. Moderne Sortieranlagen erkennen die unterschiedlichen Verpackungen und kombinieren technische Verfahrensschritte, um möglichst viele Verpackungen einem Recycling zuzuführen. Voraussetzung dafür ist, dass die Verpackungen nicht im Restmüll landen.

In der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack werden künftig in ganz Österreich restentleerte Verpackungen aus Kunststoff und Metall gemeinsam gesammelt, etwa Kunststoffflaschen wie Wasch- und Putzmittelflaschen, Joghurtbecher, Aluschalen, Konservendosen oder Kronkorken. Wichtig: Gelbe Tonne und Gelber Sack sind ausschließlich für Verpackungen gedacht. Kunststoff-Gegenstände wie alte Zahnbürsten, oder Plastikrasierer kommen in den Restmüll, elektrisch oder Batterie-/Akku- betriebene Geräte in den Ressourcenpark bzw. das Altstoffsammelzentrum.

Das müssen Konsument:innen ab Jänner 2025 beachten

  • Pfandpflicht für Getränke-Einwegverpackungen: Ab dem 1. Jänner 2025 unterliegen alle mit dem Pfandsymbol gekennzeichneten Kunststoffflaschen und Metalldosen mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern der neuen Pfandverordnung.
  • Ausnahmen: Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind von der Pfandpflicht ausgenommen.
  • Pfandbetrag: Auf Flaschen und Dosen mit österreichischem Pfandlogo entfallen 25 Cent Pfand. Das Pfand wird bei der Rückgabe erstattet. Der Betrag muss auf der Rechnung separat angeführt werden und darf nicht in den Preis eingerechnet werden.
  • Pfandsymbol: Achten Sie auf das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes. Nur Getränkeverpackungen mit diesem Symbol sind mit Pfand versehen, werden an Rücknahmestellen akzeptiert und das Pfand wird für restentleerte Gebinde ausbezahlt.
  • Übergangsphase 2025: Bis Ende 2025 können noch Getränke ohne Pfandlogo abverkauft werden, sofern sie bis 31. März 2025 produziert worden sind. Getränke mit Pfandsymbol gehören in den Pfandautomaten; solche ohne Pfandsymbol entsorgen Sie bitte fachgerecht.
     
  • Richtige Rückgabe: Bitte Flaschen und Dosen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgeben. Das Pfandsymbol und der Strichcode müssen von Rückgabeautomaten sowie manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können. Die Verpackung muss eindeutig dem österreichischen Pfandsystem zuordenbar sein.
     
  • Verschluss bei der Rückgabe: Leere Kunststoffflaschen können mit oder ohne Verschluss zurückgebracht werden. Das hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung.
     
  • Rücknahmestellen: Die Rückgabe erfolgt an vielen Verkaufsstellen, wo die pfandpflichtigen Gebinde verkauft werden, also in Supermärkten, Bäckereien, Drogeriemärkten oder in manchen gastronomischen Betrieben. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen.
     
  • Anzahl der Rückgabe: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde. Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme müssen nur die üblichen Mengen, die pro Kund:in verkauft werden, zurücknehmen.

Informationskampagne 

Die Initiative „Österreich sammelt“ informiert die Bevölkerung über die Umstellung. In der Kampagne „Die Gelbe Formel" wird darauf hingewiesen, dass ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich alle Leichtverpackungen und Metallverpackungen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören - mit Ausnahme von Pfandflaschen und -dosen.

Die Kampagne läuft bis Mitte Jänner 2025 und informiert crossmedial - online wie offline - in ganz Österreich über die Veränderung und Vereinheitlichung des Sammelsystems. Miteingebunden sind rund 270 Abfallberaterinnen und Abfallberater in ganz Österreich. Die lokale Abfallberatung informiert die Bevölkerung direkt in den Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden über die Umstellung auf die gemeinsame Sammlung.

Nähere Informationen zur Kampagne

oesterreich-sammelt.at.