Gruppenfoto aus einer NÖ Gemeinde
Live-Impfung vor Ort. Gemeindearzt Franz Wurzer und Elfriede Straßhofer; hinten.: Bürgermeisterin Margit Straßhofer, Univ-Prof. Ursula Wiedermann-Schmidt, Elisabeth Gmach-Mittermayer, Margit Faffelberger und Leopold Rötzer.
Fotos: Friedrich Reiner

Eine Gemeinde erhöhte ihr Wissen über Impfungen

12. Dezember 2017
Das Projekt „Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall“ hatte zum Ziel, das Gesundheitswissen zu den Themen Impfen und Impfschutz in der niederösterreichischen Marktgemeinde Pöggstall zu fördern. Nun steht das Projekt vor dem Abschluss.

Pöggstall wurde beim ersten PRAEVENIRE Gesundheitsforum im April 2016 als eine von vier Gemeinden ausgewählt, um ein Jahr lang ein spezielles Thema im Rahmen eines PRAEVENIRE-Gemeindeprojekts zu ihren Bürgerinnen und Bürgern zu tragen. Pöggstall entschied sich für das Gemeindeprojekt zum Thema „public health“, dessen Fokus auf den Themen Impfwissen und Sinnhaftigkeit des Impfschutzes liegt.

Bewusstsein für Impfungen geschaffen



Zunächst wurde der Status-quo des Wissenstandes der Pöggstaller Bevölkerung erhoben und daran anschließende gezielte Wissensvermittlung angestrebt, um den Menschen das nötige Rüstzeug zu geben, die individuell richtigen Gesundheitsentscheidungen zu treffen. Damit sollte eine Steigerung der Gesundheitskompetenz, vor allem in Bezug auf Schutzimpfungen, sowie die Schaffung eines Verständnisses für die Wichtigkeit von Schutzimpfungen und gleichzeitigen Abbau eventuell vorhandener Impfskepsis, um den Herdenschutz gewährleisten zu können, erreicht werden.



Grundlage für das Gemeindeprojekt bildete dabei stets der Österreichische Impfplan. In diesem wird eindeutig festgehalten, dass Schutzimpfungen zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen gehören, die in der Medizin zur Verfügung stehen.

Maßnahmen zur Wissensvermittlung



Zur Erreichung der Projektziele hat die Initiative PRAEVENIRE gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinde und den Experten des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Univ.-Prof. Ursula Wiedermann-Schmidt, Österreichs führender Impfexpertin, Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.



Den offiziellen Start des Gemeindeprojekts in Pöggstall stellte die erfolgreiche Kick-Off-Veranstaltung im Juni 2016 dar, bei der Wiedermann-Schmidt einen Informationsvortrag hielt und Beratungen für empfohlene Impfungen durch das Team der Medizinischen Universität Wien angeboten wurden. Zudem gab es eine Impf-Tombola, die Prämierung des ältesten Impfpasses und eine Erfassung des Impfstatus der Teilnehmer.



Im Rahmen des Projekts fanden diverse weitere Maßnahmen zur Wissensvermittlung statt. Um möglichst viele Pöggstallerinnen und Pöggstaller zu erreichen, wurde die Gemeindezeitung regelmäßig als Informationsplattform genutzt. Besonders wichtige Maßnahmen waren zwei saisonale Impfkampagnen: Die erste Kampagne startete im Herbst 2016 mit Fokus auf Influenza und Pneumokokken, die zweite im Frühling 2017, bei der die FSME-Impfung im Mittelpunkt stand.



Begleitet wurden die Kampagnen von Vorträgen des Gemeindearztes sowie Beiträgen in der Gemeindezeitung und Informationsbroschüren.

Bürgermeisterin Margit Straßhofer prämierte Franz Engl für den ältesten abgegebenen Impfpass.

Mehr Informationen werden gewünscht



Ein Kernstück des Projekts war eine Studie in Kooperation mit dem Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Universität Wien, die mittels Fragebogen das Impfwissen und die Gesundheitskompetenz sowie deren Veränderung im Projektzeitraum gemessen hat. Der Fragebogen zur Gesundheitskompetenz zielte auf die umfassende Erhebung des Impfwissens, der Impfbereitschaft und der grundsätzlichen Gesundheitskompetenz der Pöggstaller Bevölkerung ab.



Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Einstellung zum Impfen bei Erwachsenen und Kindern mehrheitlich positiv ist. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass mehr Informationen zu impfbezogenen Themen, insbesondere zu Nebenwirkungen und Erkrankungen, gewünscht werden.