Naturschutz und Kommunalpolitik – Bürgermeister gefordert

Naturschutz wurde schon vor mehr als 25 Jahren großgeschrieben, aber die wichtige Rolle der Bürgermeister ist oft untergegangen. In der Ausgabe 4 des „Kommunal-Magazin“ vom September 1996 änderte sich das mit einem großen Bericht über das Wechselspiel zwischen „Naturschutz und Kommunalpolitik“. Der Autor war niemand Geringerer als Helmut Pechlaner, der es als Direktor des Innsbrucker Alpenzoos und später des Tiergartens Schönbrunn in Wien zu internationaler Bekanntheit brachte.

Pechlaner war es, der den „ältesten Zoo der Welt“ in einen der modernsten Zoos der Welt umgewandelt hat – und in vielen Belangen ist der Tiergarten Schönbrunn immer noch ein Vorbild für andere Zoos. Pechlaner fand beim „1. Nationalpark-Bürgermeistertag“ 1996 in Illmitz mahnende Worte.

„Sie als Bürgermeister müssen es wohl zu lhrer vornehmsten Pflicht machen, einen ver­nünftigen Naturschutz durchzusetzen – viel­leicht nicht, um die nächste Wahl zu ge­winnen, aber immerhin, um bei der näch­sten und übernächsten Generation als weit­sichtiger, richtungsweisender Politiker in die Gemeindepolitik einzugehen“, meinte er. 

Gemeindepolitiker müssten an Ort und Stelle auf drohende Gefährdung der Natur reagieren, so Pechlaner, und gab den Bürgermeistern mit, dass sie „das vorhandene Know-how über schützenswerte Landschaftsteile, Standorte, Tier- und Pflanzenarten nützen und um­setzen müssen“.

Verbündete gäbe es auch in Fülle: die Bürgerinnen und Bürger. Damit das funktioniere, seien „wohl am Wichtigsten die Bewusstseins­bildung über die Naturwerte in Ihrer Gemeinde durch Information, Erwachsenenbildung, Ver­anstaltungen und Studienfahrten, gemeinsam mit der Schule“.
Ge­meinden müssten „gleichsam als Bürgerinitiative gegenüber dem übergeordneten Ge­setzgeber auftreten“, wenn lokale Beson­derheiten keine aus­reichende Berück­sichtigung gefunden hätten.