
Mit modernen Technologien die Jungsteinzeit erforschen
Der ehemalige Gasthof „Königsberghof“ wurde zum „Königsberg Research Center“ umgebaut. Dort stehen nun Arbeitsräume, Werkstätten, Lager und Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Diese Infrastruktur ermöglicht der Universität, Forschungs- und Lehraktivitäten sowie wissenschaftliche Veranstaltungen für die Öffentlichkeit durchzuführen.
Multisensor-Robotersysteme
Der in der Nähe liegende Königsberg weist auf in die Jungsteinzeit zurückgehende Fundstätten auf. Dieser Fundort eignet sich in hervorragender Weise als Testgelände für die gegenwärtig im Rahmen des Projekts „Heritage ROSS” zu entwickelnden Roboterplattformen zur digitalen Erfassung kulturellen Erbes mittels einer Vielzahl von Sensorsystemen.
Damit lassen sich mittels GNSS-Positionierung zentimetergenau global referenzierte multimodale Datensätze durch gleichzeitige Aufnahme und Kombination von high-end 3-D-Laserscannern, hochauflösender Kamerasystemen, Bodenradar-Antennensystemen und Magnetfeldsensoren gewinnen, um sie für eine gemeinsame Analyse auf Basis integrierter 3D-Visualisierung zu verwenden. Derartige Roboterplattformen werden auch in Zentralitalien für den Einsatz nach Erdbebenereignissen getestet werden.
Nutzen für Region und Universität
Tieschen bietet mittels der beschriebenen Infrastruktur und der Nähe zum Königsberg optimale Bedingungen für die Durchführung von Forschungs- und Lehraktivitäten vor Ort. „Durch die Kooperation mit der Gemeinde Tieschen können wir dem wissenschaftlichen Personal nicht nur optimale Rahmenbedingen für die Abwicklung von Forschungsprojekten bieten, sondern durch die aktive Kommunikation und die Einbindung der Öffentlichkeit auch gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen”, so Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems.
Ähnlich argumentiert auch Bürgermeister Martin Weber: „Wissenschaftliche Erkenntnisse zur 5600-jährigen Siedlungsgeschichte am erloschenen Vulkan Königsberg stärken das geschichtliche Bewusstsein und die kulturelle Identität der Bevölkerungen. Auf diese Weise wird die Wertschätzung für die Region gefördert und daraus werden weitere öffentliche Initiativen hervorgehen.”