Mindestsicherung wird verschärft

16. Dezember 2015
Seit Einführung der Mindestsicherung ist die Zahl der Bezieher um mehr als 45 Prozent gestiegen. Im Jahr 2009 begann man mit knapp 174.000, jetzt sind es schon über 256.000. Die Regierungsparteien sind sich daher darüber einig, dass die Regeln für den Bezug der Mindestsicherung im Jahr 2016 verschärft bzw. reformiert werden sollen.

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka pocht auch deswegen auf Verschärfung des Zugangs, weil er ab 2016 aufgrund der Flüchtlinge mit 40.000 zusätzlichen Mindestsicherungsbeziehern rechnet. Die ÖVP will, dass 50 Prozent der Mindestsicherung Sachleistungen sind (z. B. Gutscheine für Lebensmittel), dass die Geldleistung nach einem Jahr um 25 Prozent gekürzt wird, dass es einen Bonus gibt, wenn man wieder arbeiten geht und dass eine Familie maximal 1500 Euro erhält.



Mit Ausnahme des letzten Punktes signalisiert die SPÖ Zustimmung. Sozialminister Rudolf Hundstorfer fürchtet, dass ein solches Limit vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben werden könnte. Bis 15. Jänner will er einen Reformvorschlag vorlegen, der bereits mit dem Koalitionspartner akkordiert sein soll.