Kärnten soll strenge Zonierung für Windkraft bekommen
Ziel ist es, dort zu verdichten, wo schon Infrastruktur vorhanden ist oder bereits Energieanlagen errichtet wurden. Sensible Gebiete wie National- und Biosphärenparks, Landschaftsschutzgebiete, Gefahrenzonen oder militärische Sicherheitszonen und auch Siedlungsgebiete werden dagegen von vornherein für Windparks ausgeschlossen.
„Wir wollen damit einen Kärntner Weg einschlagen: Energieerzeugung ermöglichen, wo sie sinnvoll und vertretbar ist, und zugleich schützen, was schützenswert ist“, fasst Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber zusammen. Denn geprüft wird eine Zonierung nur auf 0,26 Prozent der Landesfläche, in insgesamt sieben Gemeinden.
Stromerzeugung soll trotz weniger Windräder gesichert sein
„Nach unserem Plan stehen 99,74 Prozent der Landesfläche in Zukunft für Windparks nicht zur Verfügung“, sagt Landesrat Sebastian Schuschnig. Die EAG-Ausbauziele und auch das Ziel, die Winterlücke in der Stromproduktion, die es in Kärnten bereits jetzt gibt, zu schließen, erreiche man dennoch. Dies sei besonders wichtig im Hinblick auf die derzeitigen teuren Importe von Atomstrom und die prognostizierte Verdoppelung des Strombedarfs bis 2040.
„Es geht bei der Energieversorgung vor allem auch um den Wirtschaftsstandort und um Arbeitsplätze. Ein Totalverbot wäre für den Standort massiv schädlich. Mit dieser klaren Zonierung sichern wir die heimische Versorgung und schützen die Landschaft“, so Schuschnig. Windparks wären demnach auf Gebiete an der Grenze zur Steiermark beschränkt.
Wie viel Windräder sollen in Kärnten gebaut werden?
Was die Anzahl an Windrädern betrifft, so gehen die beiden zuständigen Referenten davon aus, dass man mit 50 zusätzlichen zu den bereits genehmigten das Auslangen findet. Denn 14 Windkraftanlagen sind bereits in Betrieb, 32 genehmigt oder in Genehmigungsverfahren. Auf diese 46 Anlagen werde eine Volksbefragung keinen Einfluss mehr haben.
„Wir haben eine Lösung mit Hausverstand ausgearbeitet, damit Kärnten selbst entscheiden kann, wo und wie viele Windräder errichtet werden. Denn kommt die Zonierung nicht von uns, werden uns Wien oder Brüssel die Ausbauziele vorgeben“, stellt Gruber klar. Der Entwurf für eine Windkraft-Zonierung soll noch heuer vorgelegt werden, um so rasch wie möglich die vorgesehene strategische Umweltprüfung zu starten. Ein Beschluss der Zonierung wäre 2025 möglich.