Fachtagung „Teilhabe in allen Lebenslagen
Reger Austausch mit Gemeinde- und Vereinsvertretern bei der Fachtagung.
© Land OÖ/Daniela Sternberger

Integration von Familien mit Migrationshintergrund fördern

27. November 2023
Gemeinsam mit der SPES Zukunftsakademie fördert das Projekt „Netzwerk Teilhabe“ die Integration von Familien mit Migrationshintergrund in der Gemeinde und unterstützt diese. Im Rahmen einer Fachtagung in Linz wurden rund 100 Pädagoginnen sowie Gemeinde- und Vereinsvertreter/innen sensibilisiert, wie die Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung vor Ort in den Gemeinden gelingt. Dabei wurde ein spezieller Fokus auf die unterschiedlichen Lebenssituationen und die Rolle der Familien gelegt.

Die Fachtagung „Teilhabe in allen Lebenslagen“ bot eine Plattform für intensive Diskussionen über die Herausforderungen der Integration in Gemeinden und beleuchtete die wichtige Rolle von Familien.

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer betonte die zentrale Bedeutung der Gemeinden und der vielfältigen Vereinslandschaft für eine gelungene Integration. Er unterstrich, dass neben dem Erlernen der deutschen Sprache die Teilnahme an lokalen Angeboten und das Engagement in Vereinen Schlüssel zur Akzeptanz in der Gesellschaft seien.

Unterstützung gerade in entscheidenden Lebenslagen

Die Leiterin der SPES Familien-Akademie, Birgit Appelt, hob hervor, dass die Gemeinde der Ort sei, an dem gelungene Integration stattfinden könne. Sie betonte die Wichtigkeit der Teilhabe in allen Lebensphasen und plädierte dafür, Menschen mit Migrationsbiographie besonders bei entscheidenden Übergängen, wie dem Zuzug in die Gemeinde, der Geburt eines Kindes oder dem Berufseinstieg, zu unterstützen.

Kinder- und Familienfreundlichkeit entscheiden

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit in der Gemeinde gelegt, basierend auf der Überzeugung des Vorarlberger Soziologen Simon Burtscher-Mathis: „Geht es den Kindern gut, floriert die Gesellschaft.“ Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Bedürfnisse von Familien und insbesondere Kindern in den Mittelpunkt integrativer Bemühungen zu stellen.

Die entscheidenden Akteure

Die Individualisierung in unserer modernen Gesellschaft wurde als Merkmal betont, jedoch auch der Wunsch nach gemeinsamer Identität und Zugehörigkeit. Die Frage nach dem Verbindenden und das Betonen gemeinsamer Interessen und Bedürfnisse standen im Fokus der Diskussion. Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft wurden als entscheidende Akteure identifiziert, um die Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung zu stärken.

Familien gezielt ansprechen

Ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Gemeinden in der Integrationsarbeit kommt vom Projekt „Netzwerk Teilhabe – Integration von Familien mit Kindern“. Durch regionale Vernetzungstreffen in Gemeinden, Einrichtungen und Bildungseinrichtungen schafft das Projekt eine Plattform für den Austausch und die gezielte Ansprache von Familien mit Migrationshintergrund. Lehrgänge für Leiter/innen von interkulturellen Eltern-Kind-Gruppen sowie Workshops zur Schulung von Vereinslotsen werden im Rahmen des Projekts angeboten, um die Integration im persönlichen Umfeld und im Vereinsleben zu fördern.

Die Fachtagung bot Expertinnen und Experten die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Die Erkenntnisse und Erfahrungen sollen dazu beitragen, die Integrationsarbeit auf lokaler Ebene weiter zu stärken und die Vielfalt in den Gemeinden als Bereicherung zu begreifen.